Börse Österreich : Strabag in Q1 wieder auf Niveau von 2019, Rekord bei Orderbestand
Bauleistung wieder auf Vorkrisenniveau
Der Auftragspolster ist nach der Corona-Krise um 7 Milliarden angewachsen, der Orderbestand liegt nach 18 Prozent Wachstum bei einem Rekordwert von 23.7 Milliarden Euro (verglichen mit 17,9 in Q1 2019). Dank günstigen Bauwetters erhöhte sich auch die Bauleistung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro und erreichte damit wieder das Niveau von 2019, also vor der Pandemie, wie die Strabag am Dienstag bekanntgab.
Deutschland großer Faktor
Der Löwenanteil der Leistung entfiel heuer von Jänner bis März auf Deutschland, gefolgt von Tschechien, Österreich und dem Vereinigten Königreich, wo den Angaben zufolge die beiden derzeit größten Projekte im Auftragsbestand abgearbeitet werden. Bis auf Dänemark und die Benelux-Länder, in denen ein Leistungsrückgang verzeichnet worden sei, habe es des Weiteren keine signifikanten Änderungen zum Vorjahreszeitraum gegeben.
Auch bei den Aufträgen habe Deutschland mit einem Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum am stärksten zum Wachstum des Bestands in absoluten Zahlen beigetragen, gefolgt von Österreich (plus 21 Prozent) und Polen (plus 35 Prozent). Eine deutliche Belebung zeigten auch Tschechien (plus 23 Prozent), die Region Americas (plus 36 Prozent) und Ungarn (plus 33 Prozent). Rückläufig entwickelte sich der Orderbestand hingegen im Vereinigten Königreich, ebenso wie in den Benelux-Ländern und Dänemark.
„Unter den aktuellen Rahmenbedingungen sind wir trotz der Preisdynamik zuversichtlich."Strabag-CEO Thomas Birtel
Die wichtigsten Vergleichszahlen von Q1/2022 im Vergleich zu Q1/2021 | Q1/2022 | Q1/2021 | Differenz in Prozent |
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Leistung (in Mio. EUR) | 3.066,54 | 2.735,27 | 12 |
Auftragsbestand (in Mio. EUR) | 23.726,16 | 20.051,37 | 18 |
Mitarbeiteranzahl | 71.167 | 71.292 | 0 |
Ausblick vorsichtig optimistisch
Der Ausblick des Managements auf das Gesamtjahr ist vorsichtig optimistisch: Angesichts des im ersten Quartal begonnenen Krieges Russlands gegen die Ukraine sei eine Prognose "weiterhin mit Unsicherheiten und Risiken behaftet". Basierend auf dem neuerlichen Rekordauftragsbestand und einer Leistung im ersten Quartal 2022, die in etwa der Höhe des ersten Quartals 2019 entspreche, halte der Vorstand für 2022 "vorerst unverändert an der angepeilten Bauleistung von 16,6 Mrd. Euro" fest, teilte der Konzern mit. Die Nettoinvestitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) sollten 550 Mio. Euro nicht überschreiten.
"Der hohe Auftragsbestand bildet eine solide Basis für den Ausblick auf die Leistung im Gesamtjahr", so Konzernchef Thomas Birtel. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen sei die Strabag trotz der Preisdynamik zuversichtlich, das Ziel, ab 2022 nachhaltig eine EBIT-Marge von 4 Prozent zu erwirtschaften, erreichen zu können. "Nichtsdestotrotz gilt es natürlich, die Lieferketten- und Preisrisiken aufmerksam zu beobachten und kontinuierlich zu bewerten", strich der CEO hervor.