Österreich : Teure Rohstoffe machen Fixpreise am Bau zum Auslaufmodell
Auftraggeber im Bausektor schätzen planbare, lange im Voraus festgezurrte Preise. Jedoch dürften Fixpreise am Bau durch die immer unberechenbareren Rohstoffkosten zu einem Auslaufmodell werden und der Trend verstärkt zu indexorientierten Vergütungsmodellen gehen. Davon geht der Österreichische Baumeisterverband (ÖBV) aus.
Die Rohstoffbeschaffung sei mit Fortdauer der Corona-Krise zu einer der größten Herausforderungen für Bauschaffende geworden - diese sehr angespannte Situation habe sich durch die Ukraine-Krise nochmals zugespitzt. Die Märkte seien zusehends volatiler und zurzeit schlicht nicht mehr berechenbar, erklärte der Verband am Donnerstag.
Für die bauausführende Wirtschaft werde es dadurch nahezu unmöglich, ihren Kunden fixe Preise anzubieten bzw. diese auf Baudauer zu garantieren. Der Trend gehe ganz eindeutig zu Verträgen mit veränderlichen Preisen. Insbesondere für Leistungen, die einer weltmarktabhängigen volatilen Preisentwicklung unterlägen, führe an einer index- oder warenkorbbasierten Preisgleitung kein Weg vorbei. Das könne für Auftraggeber vorteilhaft sein: Es müssten keine Risikozuschläge mehr eingepreist werden, die Angebote würden dadurch günstiger, transparenter und vergleichbarer.
Die politischen Entscheidungsträger sollten den Zeitplan der CO2-Bepreisung - Start geplant für die Jahresmitte - noch einmal überdenken "und dessen Einführung zumindest so lange auszusetzen, bis sich die Entwicklung auf den Rohstoffmärken wieder einigermaßen stabilisiert hat", verlangte der als Verein organisierte ÖBV.