Gold und Bronze bei Berufsweltmeisterschaften : Österreichische Bau-Erfolge bei den WorldSkills in Lyon

Betonbau-Gold bei den WorldSkills

Stefan Huber und Christoph Kurz holten Gold im Betonbau und setzten damit eine beeindruckende Serie fort.

- © Florian Wieser

Fünfter Weltmeistertitel in Folge

Als Weltmeister dürfen sich ab sofort Stefan Huber und Christoph Kurz aus Niederösterreich bezeichnen. Das Duo von der Georg Fessl GmbH holt in beeindruckender Manier Gold für Österreich im Betonbau. Für das vom Wiener Experten und Berufsschullehrer Thomas Prigl gecoachte Team ist es der fünfte Weltmeistertitel en suite. Damit setzt Österreich eine nicht erreichte Siegesserie bei den seit 1951 ausgetragenen Berufsweltmeisterschaften fort.

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"Jetzt wird die ganze Woche gefeiert!"

Die beiden Sieger im O-Ton: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl – so etwas erlebt man nicht oft. Es ist etwas ganz Besonderes und Spannendes, was wir hier durchgemacht haben. Als wir gestern fertig waren, sind wir uns um den Hals gefallen. Wir haben die letzten vier Tage noch nicht wirklich verarbeitet, was alles passiert ist und dass wir das jetzt tatsächlich mit Gold abschließen konnten.

Ein großer Teil dieses Erfolgs gehört sicherlich unserem Experten, Thomas Prigl. Er ist wirklich ein Wahnsinn im Training. Er erklärt alles so gut und nimmt sich die Zeit für jeden von uns. Ohne ihn hätten wir das nie geschafft. Ich bin so froh, dass wir ihn als Experten hatten, weil wir von ihm extrem viel gelernt haben. Jetzt heißt es feiern und das Ganze verarbeiten. Die ganze Woche wird gefeiert!“

Zusätzliche Medaille "for excellence"

Hochbauer Jonas Lev von der BSU Bauservice Unterberger GmbH schrammt mit Platz 4 nur knapp am Podest vorbei und sichert sich mit einer außergewöhnlichen Leistung ein „Medallion for Excellence“, welches nur ab dem Erreichen einer sehr hohen Punkteanzahl vergeben wird.

Lev: „Meine größte Sorge war, dass ich nicht rechtzeitig fertig werde und jetzt habe ich den vierten Platz in einem sehr starken Teilnehmerfeld erreicht. Da kann ich schon zufrieden sein“, so der Salzburger, der sich mit 23 anderen Nationen maß und von Ausbilder Werner Hügel vorbereitet wurde.

Bronze-Gewinnerin in "Digital Construction" Magdalena Rath: "Als eine der wenigen Frauen in meinem Beruf habe ich gezeigt, dass auch Frauen in die Technik gehen können. Für mich spielt das Geschlecht keine Rolle bei der Berufswahl. Es geht darum, was einen interessiert, und ich bin eben ein technischer Typ. Vielleicht kann das andere inspirieren – es gibt nichts, vor dem man sich fürchten muss.“

- © WorldSkills

Digitale Premiere

Für eine echte Premiere sorgt Magdalena Rath: Zum allerersten Mal in der Geschichte der Berufswelt- und auch Europameisterschaften gewinnt Österreich mit Bronze eine Medaille in „Digital Construction“. In der digitalen Gebäudeplanung erobert die Steirerin aus Bad Blumau den dritten Platz für Österreich. Die Absolventin der HTBLVA Graz Ortweinschule und nunmehrige Fachkraft von Pilz und Partner Ziviltechniker GmbH sorgt damit für eine rot-weiß-rote Premiere.

Magdalena Rath im O-Ton: „Es schaut so aus, als hätte ich es allen gezeigt. Ich habe meine Leistung gebracht und es fühlt sich großartig an, dafür so eine Belohnung zu bekommen. Die Freude ist unbeschreiblich – auf einer Skala von 1 bis 100 ist sie bei 120! Es ist einfach wunderschön, nach all dem Training und der ganzen Vorbereitung so ein Ergebnis zu erzielen. Es zeigt, dass sich die harte Arbeit ausgezahlt hat und dass man etwas kann. Gestern Abend hätte ich nie gedacht, dass ich heute mit einer Medaille um den Hals hier stehen würde. Ich konnte die Leistung der anderen schwer einschätzen und hatte deshalb keine großen Erwartungen. Umso schöner ist es jetzt, hier zu sein. Mein Erfolgsrezept? Ehrgeiz, viel Training, Motivation und die Bereitschaft, ständig an den eigenen Schwächen zu arbeiten. Üben, üben, üben – und dann einfach sagen: "Ich will, ich kann, ich tue." Und jetzt habe ich es getan. Die größten Unterstützer auf meinem Weg waren natürlich meine Familie, die immer für mich da war, und meine Expertin Larissa Schneider-Pauer. Sie hat mir fachlich enorm weitergeholfen, aber auch in vielen anderen Bereichen. Ein großer Teil dieses Erfolgs gehört ihr."