Infrastruktur : ÖBB investieren 19 Milliarden Euro bis 2028

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Die Zeitpläne der Infrastruktur-Projekte der ÖBB wurden dem aktuellen Stand der Projektentwicklung angepasst und fortgeschrieben. Damit ist es sogar möglich, weitere wichtige Schwerpunkte im Rahmenplan zu verankern.

- © Chris Zenz

Im Vergleich zum Rahmenplan 2022-2027 wird in den kommenden sechs Jahren noch stärker in den (Um-)Bau von barrierefreien Bahnhöfen investiert werden. Im Großraum Wien wird zusätzlich in die Errichtung von Park&Ride- und Bike&Ride-Angeboten investiert, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.

Auch im Gütertransport ist für die kommenden Jahre ein steigendes Interesse zu erwarten, mehr Verkehr auf der Schiene abzuwickeln. Gründe dafür sind unter anderem eine Novelle im Abfallwirtschaftsgesetz und ein überarbeitetes Fördersystem für Anschlussbahnen an Unternehmen. Um die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür weiter zu optimieren, wurden im Rahmenplan 2023-2028 unter anderem Mittel für die Errichtung und Anpassung von Güter-Ladestellen vorgesehen. So wird der Umschlag von Transporten zwischen Straße und Schiene noch attraktiver.

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Digitalisierung und Automatisierung

Während für einige Infrastrukturvorhaben die Finanzierung wichtiger Planungsgelder weiter gesichert bleibt (etwa für den selektiv zweigleisigen Ausbau der Laaer Ostbahn und der Nordwestbahn oder den zweigleisigen Ausbau der Strecken Herzogenburg – St. Pölten und Tulln – Tullnerfeld), sind andere Projekte aus dem Rahmenplan bereits fertiggestellt oder werden heuer fertig.

Konstant weitergegangen wird der Weg sowohl bei den Großprojekten entlang der Südstrecke als auch bei den Regionalbahnen. Die geplanten Attraktivierungen und Elektrifizierungen sind nach wie vor auf Schiene.

Auch im Bereich der Digitalisierung und Automatisierung sind maßgebliche Investitionen vorgesehen, um weiterhin einen effizienten und sicheren Eisenbahnbetrieb zu gewährleisten. Dazu zählen unter anderem die Weiterentwicklung der elektronischen Stellwerke oder die Aufrüstung des Zugsicherungssystems auf ETCS (European Train Control System). Die automatisierte Betriebsführung ermöglicht eine Ausweitung der Kapazitäten und die Optimierung von Pünktlichkeit und Sicherheit.

Der Semmering-Basistunnel wird 3,9 Milliarden Euro kosten, fertiggestellt soll er 2030 sein.

- © Ebner

Entflechtung einzelner Infrastruktur-Projekte

Beim viergleisigen Ausbau der Weststrecke im Großraum Linz kommt es durch Anpassungen an die aktuellen Projektentwicklungen zu einer Entflechtung der einzelnen Projekte. Aufgrund der Verfahrenslage beim Ausbau Linz – Marchtrenk (Einsprüche zum Eisenbahnrechtlichen sowie Naturschutzrechtlichen Bescheid werden aktuell vom Bundesverwaltungsgericht geprüft) wurde die geplante Inbetriebnahme auf 2030 angepasst.

Das Projekt Marchtrenk – Wels läuft planmäßig. Dem nachgelagert kann aufgrund der gegenseitigen betrieblichen Abhängigkeiten die viergleisige Durchbindung der Weststrecke zwischen Linz Kleinmünchen und der Ostseite des Linzer Hauptbahnhofs erst im Nachgang, bis 2032, realisiert werden.

Investitionen in erneuerbare Energie

Parallel zum Rahmenplan wollen die ÖBB Bis zum Jahr 2030 rund eine Milliarde Euro in erneuerbare Energien investieren. Damit sollen zusätzliche 280 GWh aus den ÖBB-eigenen Wasserkraftwerken sowie Photovoltaik- und Windkraftanlagen erzeugt werden. Neben der Energiegewinnung aus Wasser- und Windkraft gewinnt der umweltfreundliche Solarstrom immer mehr an Bedeutung. Insgesamt betreiben die ÖBB derzeit in ganz Österreich 45 Photovoltaikanlagen auf Betriebsanlagen und Freiflächen. Damit werden aktuell rund 10.000 MWh grüner Strom produziert.

Weitere Anlagen in ganz Österreich sind geplant, um den Eigenerzeugungsanteil aus erneuerbaren Energien zu steigern. Zudem errichten die ÖBB auch innovative Pilotprojekte auf der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur wie z.B. Photovoltaikmodule als Bauelemente bei Fahrradunterständen oder Bahnsteigdächern. Die ÖBB sind damit klarer Vorreiter bei der Realisierung der Stromerzeugung aus Solarenergie.