Holzbau I Von Horn nach Osaka : Notenband aus Holz für die Weltausstellung

Graf Holztechnik Expo Notenband

Das Notenband aus Holz für den Pavillon der Weltausstellung in Japan. Die Holzskulptur stellt die ersten Takte der Europahymne, Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“, dar und steht als Symbol für Dynamik, Eleganz und Innovation. Sie kombiniert eine einzigartige Geometrie und eine höchst innovative Form der Holzbautechnik mit traditionellem Handwerk und einer nachhaltigen Bauweise. Die Idee stammt von Johann Moser (BWM Designers & Architects) und die Statik wurde von Univ.-Prof. Peter Bauer (werkraum ingenieure) geplant.

- © Expo Büro der Wirtschaftskammer Österreich/APA-Fotoservice/Ben Leitner

Nach einem Jahr intensiver Planung, zahlreichen Tests und rund drei Monaten akribischer Produktion in den Werkshallen der Graf-Holztechnik in Horn sind die Bauteile für das Notenband, das künftig die Fassade des Österreich-Pavillons auf der EXPO 2025 zieren wird, fertig gestellt.
Die geschwungene, monumentale Holzskulptur wurde nun offiziell der Öffentlichkeit präsentiert und tritt ihre lange Reise nach Japan an - zuerst auf der Straße, dann auf dem Seeweg von Horn nach Osaka, wo sie um Weihnachten eintreffen wird.

Hochrangige Politiker und zahlreiche Ehrengäste, darunter Bundesminister Martin Kocher, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, WKÖ-Vizepräsident Philipp Gady und der japanische Botschafter S.E. Ryuta Mizuuchi, versammelten sich in Horn, um die Skulptur bzw. Teile davon zu besichtigen.
In ihren Ansprachen würdigten sie das Projekt als Symbol österreichischer Handwerkskunst und Innovation und betonten die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung dieser beeindruckenden Holzskulptur, die schon bald internationale Beachtung finden wird.

WKÖ-Präsident Philipp Gady, Bundesminister Martin Kocher, NÖ Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Japanischer Botschafter Ryuta Mizuuchi, Projektleiter EXPO-Büro der WKO Alf Netek, Leyrer + Graf CEO Stefan Graf.

- © Expo Büro der Wirtschaftskammer Österreich/APA-Fotoservice/Ben Leitner

Nachhaltige Holzbautechnik

Für die Herstellung wurde ausschließlich PEFC-zertifiziertes Fichtenholz aus heimischen Wäldern verwendet. Mit der Entscheidung für „Schrauben statt Leimen“ wird eine vollständige Demontierbarkeit der einzelnen Komponenten und Wiederverwendbarkeit der Holzelemente ermöglicht.
Die Holzskulptur ist als geodätische Bandkonstruktion gestaltet: Sie wurde aus einzelnen, dünnen Holzlamellen geflochten und erst nach ihrer Verkrümmung, also dem Biegen in die gewünschte Form, miteinander verdübelt. Gemeinsam formen sie mit einfachem Aufwand einen hoch leistungsfähigen Querschnitt der Tragwerkskonstruktion.

Maßgebend für die Auslegung der Skulptur sind die Taifun-Windlasten in Japan – sie hält bis zu 201 km/h stand. Die Berechnung dieser Windlasten stellte aufgrund der innovativen Bauweise eine besondere Herausforderung dar. Da die Windlasten für dreidimensional gekrümmte Strukturen nicht einfach gemäß den geltenden Bauvorschriften (Eurocodes) ermittelt werden können, kam eine spezielle Computersimulation (CFD) zum Einsatz, um diese Belastungen zu analysieren.
Um die theoretisch ermittelten Widerstände auch praktisch zu überprüfen, wurden an der TU Graz Belastungstests durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Tests korrelierten hervorragend mit den vorherigen Berechnungen.

Produktionshalle
Die Produktion der Holschleife in Horn. - © Graf Holztechnik

Wichtige Daten + Fakten der Spiralskulptur im Überblick

Höhe: 16,5 m | Breite: 13,1 m | Länge: 21,5 m
Gesamtlänge des Bandes: 91 lfm | Höhe des Bandes: 4,3 m | Min. Krümmungsradius: 3 m
Material: PEFC-zertifiziertes, heimisches Fichtenholz|Holzmenge: 32 m² |Holzqualität: T16
Gewicht: ca. 15 t Holzanteil
Vollgewindeschrauben: ca. 6.000 Stk.
Planungszeitraum: ca. ein Jahr | Bauzeitraum: ca. 2 ½ Monate