Das Zielsatz-Prinzip basiert auf drei Ebenen: Situierung, Entfaltung und Zielsatz. Nehmen wir an, ein Prüfer einer Nachtragsforderung möchte dem Bauleiter seine Korrekturen erläutern. Mit dem Satz zu beginnen: „Die Position xy kürze ich dir auf einen Preis von …“ würde sicherlich Widerstände beim Bauleiter hervorrufen. Mit den drei Ebenen des Zielsatzprinzips könnte dies wie folgt deutlich erfolgsversprechender formuliert werden:
Situierung: „Ich habe mir Position xy angesehen.“
Entfaltung: „Dabei ist mir aufgefallen, dass der Aufwandswert nicht adäquat zur Urkalkulation fortgeschrieben wurde.“
Zielsatz: „Deshalb habe ich eine sachgerechte Kürzung des Aufwandswertes und damit des Einheitspreises auf … € vorgenommen.“
Das Zielsatz-Prinzip von Stefan Wachtel verdeutlicht, wie entscheidend die Reihenfolge unserer Aussagen für ihre Wirkung ist. Durch das Voranstellen der Begründungen und das Zurückstellen des Zielsatzes lassen sich Widerstände beim Zuhörer minimieren. Während das Informieren lediglich auf die Weitergabe von Fakten abzielt, geht es beim Überzeugen darum, das Gegenüber zu einer Handlung oder einer Meinungsänderung zu bewegen. In der Baupraxis zeigt sich, dass die richtige Struktur von Argumenten essenziell ist, um komplexe Entscheidungen verständlich