Anlagenbau : Inocon-IP sichert sich zweiten Großauftrag in Australien: Umsatzsprung erwartet
Der aktuelle Auftraggeber ist Mapei Pacific, wobei das Auftragsvolumen mehr als doppelt so hoch ist. Auch diesmal wird ein Trockenbaustoffwerk im Großraum Melbourne errichtet. Das Leistungsspektrum von Inocon-IP umfasst das Engineering, die Konstruktion, den Stahlbau, die Komponentenfertigung, die Montage sowie die Inbetriebnahme. Die Arbeiten wurden bereits initiiert. Aufgrund des signifikant höheren Auftragsvolumens im ersten Halbjahr, welches mit rund 19 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres ist, prognostiziert Inocon-IP einen deutlichen Umsatzsprung. Der Umsatz dürfte nach zuletzt 17,9 Mio. Euro im laufenden Jahr um fast 20 Prozent auf 21 Mio. steigen und könnte 2025 bei fast 25 Mio. landen. Auch eine hundertprozentige INOCON-IP-Tochtergesellschaft kann einen Großauftrag verzeichnen: Die M-U-T GREEN Technology GmbH mit Sitz in Stockerau liefert an Primetals Technologies Austria Komponenten für ein neues Elektrostahlwerk in Europa.
„Dass wir uns dem ungünstigen Trend in der Baubranche so erfolgreich widersetzen können, hat vor allem zwei Gründe“, erklärt Inocon-IP-Geschäftsführer Reinhard Eder. „Einerseits haben sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten Monaten mit großem Engagement für unseren gemeinsamen Erfolg eingesetzt. Zum anderen können wir unsere Expertise mit erfolgreichen Referenzprojekten unterstreichen.“ Der jüngst von Mapei erhaltene Großauftrag kann als exemplarisches Beispiel für diese Entwicklung angeführt werden. INOCON-IP konnte in den vergangenen Jahren zwei Großaufträge des italienischen Bauchemie-Unternehmens in Texas und Florida erfolgreich realisieren. Der aktuelle Auftrag wurde von Mapei Pacific erteilt. Die Konstruktions- und Fertigungsarbeiten wurden bereits im Werk in Attnang-Puchheim initiiert. Im vierten Quartal erfolgt die Verschiffung der Komponenten nach Australien. Die Montage startet Ende Jänner 2025. Dafür werden vor Ort Fachkräfte engagiert. Die Inbetriebnahme ist für Ende Jänner 2026 – mit Eigenpersonal – vorgesehen. Im Anschluss wird die Anlage zur Produktion von hochwertigen Baustoffen wie Fliesenkleber oder Fugenmasse eingesetzt.
„Vertrauen ist der Goldstandard“
Die für die genannte Anlage erforderlichen Komponenten wurden hingegen bereits verschifft. Diese Anlage wurde von der Sto SE & Co. Im Dezember 2023 wurde seitens der KGaA aus Stühlingen (Baden-Württemberg) der Auftrag für die Anlage erteilt. Die Inbetriebnahme des Trockenbaustoffwerks ist für Anfang 2025 vorgesehen. Obschon die Bauindustrie weltweit eine Phase der Schwäche durchläuft, zeigt sich Inocon-IP hinsichtlich des Auftragsstands in Österreich zufrieden. Derzeit werden für die Webersberger Quarzolith GmbH aus Nußdorf (Salzburg) eine Siloanlage sowie diverse Komponenten für eine Sandaufbereitungsanlage in Lassee (Bezirk Gänserndorf) konstruiert und gefertigt. Die Sicherung dieser Aufträge erfolgte insbesondere durch das über Jahre hinweg aufgebaute Kundenvertrauen. „Vertrauen ist der Goldstandard in unserer Branche. Mit hoher Fertigungsqualität und Termintreue haben wir uns dieses erarbeitet“, betont Eder. Darüber hinaus spiele natürlich auch der Preis eine wichtige Rolle. Deshalb müsse man die hohen Lohnkosten in Österreich kompensieren. „Dem Know-how und der Effizienz unserer Kolleginnen und Kollegen ist es zu verdanken, dass wir trotzdem auch international wettbewerbsfähig sind“, sagt Eder.
Fachkräfte wieder gesucht
Obgleich die Bauwirtschaft nach wie vor mit einer anhaltenden Krise zu kämpfen hat, ist es Inocon-IP gelungen, alle 105 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten. Nun zeigt sich das Anlagenbau-Unternehmen sogar wieder auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen. Offene Stellen finden sich sowohl in der Produktion als auch in der Projektabwicklung. Insgesamt prognostiziert Eder einen leichten Aufwind für die Branche. „Die Baukonjunktur scheint wieder etwas anzuziehen. Dass wir die langsame Trendwende so schnell in den Auftragsbüchern spüren, ist natürlich für das ganze Team ein Motivationsschub“, sagt Geschäftsführer Reinhard Eder.