Infrastruktur : Hunderte deutsche Autobahnbrücken marode

Bruecke Baustelle Autobahn
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Der Zustand vieler deutscher Autobahnbrücken ist offenbar noch schlechter als bisher angenommen, wie der "Spiegel" schreibt und sich dabei auf einen internen Bericht der Bundes-Autobahngesellschaft beruft. Demnach könnte sich die Zahl der Neubauten pro Jahr verdoppeln.

Untersucht wurden 28.000 Brücken. Würden die Probleme nicht bald angegangen, drohten Konsequenzen: "Sollten die notwendigen Erhaltungsmaßnahmen an den Tausenden Bauwerken nicht im erforderlichen Umfang und zeitnah umgesetzt werden, wird es in den kommenden Jahren zu erheblichen Verkehrseinschränkungen bis hin zu Sperrungen von Brückenbauwerken kommen", zitiert der "Spiegel" aus dem Schreiben vom Januar.

Es sei aber "absehbar", dass viele vor 1985 gebaute Brücken mittelfristig erneuert, also neu gebaut werden müssten. "Nach ersten Berechnungen ist von mindestens einer Verdopplung von derzeit etwa 200 auf etwa 400 Autobahnbrücken pro Jahr auszugehen", prognostiziert die Autobahngesellschaft. Sie ist unter anderem für die Planung, den Bau und die Instandhaltung und die Finanzierung der Autobahnen zuständig.

Sie erklärte außerdem, man wolle "für bestehende Bauwerke prüfen, ob die erforderlichen hohen Investitionen zur Anhebung der Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit für eine begrenzte Restnutzungsdauer noch wirtschaftlich vertretbar sind oder ob ein Ersatzneubau die bessere Lösung ist". Kurzfristig sei "eine Umpriorisierung von Bedarfsplanprojekten zu den kritischen Bestandsbrücken notwendig". Von der Bundesregierung und Verkehrsminister Volker Wissing fordern die Autobahnbauer mehr Geld sowie ein eigenes "Maßnahmengesetz" nach dänischem Vorbild, mit der die Planungszeit verkürzt werden soll.