Baustoffe I Zement I Nachhaltigkeit : Einsparung von 21.000 Tonnen CO2 im Zementwerk
Zementklinker wird durch Brennen von Kalkstein bei hohen Temperaturen - auch Entsäuerung genannt - hergestellt. Bei der Entsäuerung entweicht CO2, das im Kalkstein gebunden ist. Dieses Prozess-CO2 macht 60 bis 70 Prozent der CO2-Emissionen im Herstellungsprozess aus. Um emissionsarme Zemente herzustellen, muss der Klinkeranteil im Endprodukt reduziert und durch alternative Zumahlstoffe ersetzt werden.
Kernstück des Modernisierungsprogramms ist daher eine neue Zementmahlanlage, die in drei Projektstufen umgesetzt wird.
In der Projektstufe 1 wird eine neue Anlagenkonfiguration mit zwei Lagersilos als Kernstück errichtet, die künftig die Vormahlung und Trocknung eines Teils der klinkersparenden Zumahlstoffe übernimmt. Die Anlage wird mit der Abwärme des Klinkerofens betrieben. Dieses Teilprojekt befindet sich bereits im Genehmigungsverfahren bei der zuständigen Behörde und soll - abhängig vom Genehmigungsverfahren - im ersten Halbjahr 2025 in Betrieb gehen.
Die Projektstufe 2 umfasst die Errichtung einer Zementsiloanlage. Hier steht die Erhöhung der Lagerkapazität im Vordergrund. Damit wird sichergestellt, dass die grüne Energie optimal genutzt werden kann. Die Erhöhung der Lagerkapazität ermöglicht auch eine Flexibilisierung der Produktionsplanung, was wiederum das Stromnetz entlastet. Das Zementsilo wird zudem mit einer modernen Bahnverladung ausgestattet, um diesen Transportweg in Zukunft stärker zu nutzen. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.
Mit der Inbetriebnahme der neuen Zementmühle in der Projektstufe 3, die für das Jahr 2027 geplant ist, wird eine effizientere Produktion von emissionsarmen und neuartigen Zementen ermöglicht. Damit einher geht eine weitere Flexibilisierung der Produktionsplanung.
„Wir investieren mit dem ZEUS-Projekt in eine nachhaltige Zukunft des Alpacem Standorts in Wietersdorf und legen damit das Fundament für eine energieeffiziente und umweltbewusste Zementmahlung. Das ist nicht nur ein Investment in das Zementwerk in Wietersdorf, sondern auch in die gesamte Region. So bleibt rund die Hälfte des Investitionsvolumens von 50 Millionen Euro durch die Beauftragung lokaler Unternehmen direkt in der Region. Damit schaffen wir vor Ort Wertschöpfung und sichern regionale Arbeitsplätze“, so Florian Salzer, technischer Direktor von Alpacem Zement Austria.