SOLID: Was sind Ihre Pläne als neuer Landesinnungsmeister?
Johannes Wilhelm: Die Ausübung dieser Funktion ist keine One-Man-Show, bereits als Stellvertreter war ich stets in die maßgeblichen Entscheidungen der Innung miteingebunden. Dies hat sich bewährt und wir werden dies derart beibehalten. Es werden in dem Sinn keine neuen Pläne benötigt, wir versuchen derzeit die anstehenden Problemstellungen bestmöglich zu lösen. Jede/r Unternehmer/in wird sicherlich stärker wie sonst gefordert sein, den eigenen Betrieb bestmöglich durch die Herausforderungen zu lenken.
Welche Anforderungen werden an Sie Landesinnungsmeister durch die aktuellen und vorigen Krisen (Pandemie, Krieg, Teuerung, Lieferengpässe) gestellt?
Die Monate seit meiner Funktionsübernahme waren - wie auch schon jene davor - äußerst turbulent. Das Hauptaugenmerk der Arbeit liegt derzeit in der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. Die Wohnungs- und Bauwirtschaft steckt in einer hartnäckigen Krise. Nach Corona führten Lieferkettenproblemen zu Angebotsengpässen und massiv steigenden Materialkosten. Der im Februar 2022 begonnene Angriffskrieg auf die Ukraine brachte enorme Energiekostensteigerungen und die Zentralbanken beantworten die einhergehende Inflation mit stark angehobenen Zinsen. Eine nationale Kredit-Finanzierungsmaßnahmen-Verordnung verschärft die Situation noch unnötig, Hypothekarkredite wurden damit kaum mehr leistbar. Der Wohnbau braucht entsprechende Rahmenbedingungen, damit Eigentum wieder möglich wird. Vonseiten des Landes werden starke Impulse durch die Wohnbauförderung nötig sein, auf Bundesebene ist die höchst hinterfragungswürdige KIM-V Verordnung endlich zu Fall zu bringen.
Mit welchen Anliegen kommen die Innungsmitglieder zu Ihnen?
Die Anliegen der Mitglieder sind vielfältig, aufgrund der derzeitigen Situation sind es zumeist wirtschaftliche Fragestellungen.
>> Lesen Sie hier die Interviews mit anderen Bau-Landesinnungsmeistern.