Infrastruktur : Deutsche Bahn stellt Stuttgart 21 nochmals auf Prüfstand
Check in zweiter Jahreshälfte
Baukosten und Zeitplan für das Bahnprojekt Stuttgart 21 kommen angesichts der wirtschaftlichen Lage in Deutschland erneut auf den Prüfstand.
"Alle großen Bauprojekte der DB in Deutschland sind von der stark gestiegenen Bauteuerung betroffen", sagte ein Bahnsprecher. "Deshalb wird es in der zweiten Jahreshälfte eine Überprüfung der Kosten- und Terminplanung für Stuttgart 21 geben."
Einen genauen Termin dafür gebe es nicht. Beim nächsten Treffen der S21-Projektpartner - Bahn, Land, Stadt Stuttgart, Region und Flughafen - am 6. November werde es aber sicher noch keine Informationen dazu geben.
Nicht nur Preissteigerungen verantwortlich
Nach den bisherigen Planungen der Bahn und der anderen Projektpartner sollen die ersten Züge Ende 2025 in Betrieb gehen. Die Bahn rechnet derzeit mit Gesamtkosten von 9,15 Milliarden Euro plus einem Puffer von 640 Millionen Euro. Ursprünglich war man von deutlich geringeren Kosten ausgegangen.
Gründe für die Kostensteigerungen der vergangenen Jahre waren unter anderem Baupreissteigerungen, Fehlkalkulationen, bahnrechtliche Genehmigungsauflagen sowie Änderungen technischer Vorschriften.
Über Stuttgart 21
Das Projekt Stuttgart 21 steht für die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart, nicht nur für den Umbau des Hauptbahnhofs der Landeshauptstadt. Gebaut werden neue Bahnhöfe, Dutzende Kilometer Schienenwege und Tunnelröhren, Tunnel und Durchlässe sowie Brücken. Stuttgart 21 soll dazu beitragen, die Reisezeiten im Fern- und im Regionalverkehr erheblich zu verkürzen. Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm schließt neben Stuttgart 21 auch den Neubau der bereits eröffneten Strecke Wendlingen-Ulm ein.