LEVA Fensterpreis 2025 : Das sind die besten Fensterhersteller Österreichs

Den langen Weg zur Dekarbonisierung beschreibt Andreas Kreutzer: Frühestens 2075 seid das zu schaffen, so der Geschäftsführer von Branchenradar.
- © Florian ProellIm Linzer Kunstmuseum Lentos wurde am 10. April der LEVA 2025 verliehen. Der LEVA ist ein Anerkennungspreis für die Leistung von Fenstererzeugern am österreichischen Markt. Ausgezeichnet wurden die umsatzseitig erfolgreichsten Unternehmen des Vorjahres in drei Kategorien. Für Diskussionen sorgte das Rahmenprogramm, das den Finger auf wunde Punkte der Baubranche legte.
Klimaneutral erst 2075+
In seiner Keynote präsentierte Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Branchenradar Marktanalyse, die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Der lange Weg zur Dekarbonisierung – klimaneutral erst 2075+?“. Nach seiner Analyse ist die geplante vollständige Dekarbonisierung des Gebäudebestands bis 2040 kaum zu schaffen.
Allerdings sind die vier von ihm identifizierten dafür nötigen Segmente für die Sanierung recht unterschiedlich weit in der Umsetzung: Die Heizungstausch auf erneuerbare Technologien sei bis 2043 zu schaffen, der Wechsel auf dichte Fenster sogar bis 2042. Schlechter sieht laut Kreutzer die Zielerreichung bei der Dämmung von Fassaden und obersten Geschoßdecken sowie der Dächer aus: Speziell die Dämmung aller Gebäude sei nicht vor 2075 erreichbar, und auch das nur, wenn die Sanierungsquote der Gebäudehüllen von derzeit 0,7 Prozent jährlich auf 2,9 Prozent vervierfacht wird: Immerhin stünden noch 355 Mio. m2 Gebäudehülle zur Sanierung an.
Für die notwendige Intensivierung der Sanierungsquote fehlt es schlicht an Personal: „In der Bauwirtschaft stehen die dafür notwendigen Fachkräfte zur Umsetzung nicht zur Verfügung“, so Kreutzer. Zu stemmen wären überdies Gesamtinvestitionen von 259 Milliarden Euro.
Podiumsdiskussion: Wege zur Beschleunigung
In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von TGA-Chefredakteur Klaus Paukovits (WEKA Industrie Medien) erörterten Christian Klinger (IFN-Holding), Roland Hebbel (Steinbacher Dämmstoffe), Kari Ochsner (Ochsner Wärmepumpen), Hans-Jörg Kasper (Swisspearl) und Thomas Glanzer (Alukönigstahl), wie die Dekarbonisierung des Gebäudebestands dennoch am effektivsten auf den Weg gebracht werden könnte: Vereinfachung der Förderungspolitik, Aufwertung der Lehre und Automatisierungslösungen wie Vorfertigung, integriertes Produktdesign und Automatisierung wurden als potenzielle Multiplikatoren genannt.

Bundessieger: Rekord Fenster
Zum Bundessieger wurde nach 2023 das zweite Mal die Franchise-Gruppe Rekord Fenster gekürt. Armin Strussnig, Geschäftsführer der Rekord Franchise GmbH, führte den Gewinn auf die bedingungslose Kundenorientierung von Rekord Fenster zurück. In der Laudatio identifizierte Ludwig Schreiner, Geschäftsführer des Profillieferanten Profine, die Erfolgsfaktoren des Siegers.
Regionalpreis: Internorm
Der Regionalpreis wurde heuer für die Entwicklung der Fenstererzeuger in Oberösterreich vergeben. Die Auszeichnung nahm das zweite Jahr in Folge Johann Brandstetter, Geschäftsführer der Internorm International GmbH entgegen. Er versicherte, die von Künstler Wolfgang Walkensteiner geschaffene Trophäe im Unternehmen prominent zu platzieren. In einer launigen Laudatio zeichnete BM Ing. Wolfgang Holzhaider, Innungsmeister des oberösterreichischen Baugewerbes, seinen Zugang zu Fenstern im Allgemeinen und zu Internorm im Speziellen.
Aluminiumfenster: Ing. A. Sauritschnig
In der Kategorie „Aluminiumfenster“ setzte sich der Kärntner Glasfassadenbauer Ing. A. Sauritschnig durch. Die Auszeichnung wurde von Prokurist Josef Aichelburg entgegen genommen. Auch er betonte die ausgeprägte Kundenorientierung und widmete den LEVA 2025 den Mitarbeitern von Sauritschnig.
Who-is-who der Fensterszene
An der von Andy Marek moderierten Galaveranstaltung nahmen die Spitzen der in Österreich vertretenen Fensterindustrie teil. So war etwa die IFN-Holding auch durch Anette Klinger und Alfred Schrott vertreten. Josko repräsentierten Johann Scheuringer, Stefan Wagner sowie Gerhard und Martin Kasbauer, Gaulhofer wurde von Thomas Braschel vertreten, Actual von Herwig Ganzberger. Ebenso vor Ort waren Helmut und Dominik Felbermayer, Franz Bauer (WAKU), Stefan Polzhofer (KAPO), Alexander Himsl und Günter Trub (Bayerwald), Martin Karl (Fensterbau Salzburg), Thomas Perner (REKO Fensterbau) und Hannes Aigner (REKORD Lasberg). Von der Zulieferindustrie gaben sich Lorenz Schmid (Profine), Daniela Tiller und Maria Reibenberger (Maco), Otmar Zeintl (Winkhaus), Werner Krügl (C. Bergmann) sowie Thomas Stemeseder und Gerhard Kleinsasser (Julius Blum) die Ehre.