Immobilien : Über 100 Millionen Euro weniger Gewinn für BIG im 1. Halbjahr

Village im Dritten Rendering

Das Village im Dritten ist eines der aktuellen Großprojekte der BIG-Tochter ARE.

- © BIG/ARE

Die für Immobiliengesellschaften wichtige Kennzahl FFO (Funds from Operations), die Rückschlüsse auf die operative Geschäftstätigkeit bzw. die Ertragskraft des Unternehmens zulässt, erhöhte sich vor Steuern leicht von 397,1 Mio. Euro auf 408 Mio. Euro.

Die Umsatzerlöse stiegen leicht um 47,3 Millionen Euro auf 741,3 Millionen Euro. Dies sei vor allem auf Mietzuwächse in Höhe von 50,1 Millionen Euro und höhere Betriebskostenerlöse in Höhe von 5,3 Millionen Euro zurückzuführen. Gegenläufig wirkten sich den Angaben zufolge geringere Erlöse aus Mietereinbauten in Höhe von 6,1 Mio. Euro sowie geringere Erlöse aus dem Verkauf von Immobilien des Umlaufvermögens in Höhe von 4,3 Mio. Euro aus.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg das Halbjahresergebnis (EBITDA) um 15 Millionen Euro auf 462,8 Millionen Euro. Ausschlaggebend dafür waren die um 50,1 Mio. Euro gestiegenen Mieteinnahmen. Gleichzeitig verzeichnete die BIG negative Effekte in Höhe von 26,9 Mio. Euro durch erhöhte Instandhaltungsaufwendungen - vor allem aufgrund der Dekarbonisierungsinitiative - sowie in Höhe von 7,4 Mio. Euro durch gestiegene Personalkosten. Die EBITDA-Marge (EBITDA/Umsatzerlöse) sank im Jahresvergleich von 64,5 auf 62,4 Prozent.

Eine Entspannung der Rahmenbedingungen am Markt sieht der Immo-Konzern vorerst nicht: Die Auswirkungen steigender Baukosten, Inflation und Zinsen seien weiterhin stark spürbar und belasteten die Branche, so die BIG in ihrem Ausblick auf die weitere Entwicklung des Konzerns. Die Entwicklung des Immobilienmarktes werde durch das vorherrschende Zinsniveau bestimmt. "Eine zeitnahe Markterholung auf das Vorkrisenniveau ist derzeit nicht erkennbar", heißt es im aktuellen Finanzbericht. Diese Unwägbarkeiten wirkten sich wie bei allen Immobilienentwicklern auch bei der BIG auf die Kalkulation und Planung der Projekte aus und würden laufend evaluiert.

22.3.2024: BIG Portfolio-Wert gesteigert, 250 Millionen Dividende

Knapp 1,1 Milliarden Euro Gewinn hat die Bundesimmobiliengesellschaft BIG im vergangenen Jahr erwirtschaftet, davon gehen 250 Millionen Euro an die Republik.

Zum Ende des Berichtsjahres umfasste das Immobilienvermögen der Gruppe 2.031 Immobilien, deren Verkehrswerte, d.h. die unter den gegenwärtigen Marktverhältnissen zu erwartenden Werte, von rund 16 Mrd. € auf über 17 Mrd. € stiegen. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg gegenüber dem Vorjahr um 89,1 Mio. Euro auf 834,5 Mio. Euro.

Die Investitionen in Neubau-, Sanierungs- und Instandhaltungsprojekte beliefen sich im vergangenen Jahr auf 865,5 Mio. Euro und lagen damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. In diesem Jahr sind Investitionen in Höhe von rund 1 Mrd. Euro geplant.

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Wie die BIG mitteilte, stiegen die Mieteinnahmen um 113,7 Millionen auf über eine Milliarde Euro und die Umsatzerlöse um 100 Millionen auf 1,4 Milliarden Euro.

Die ARE Austrian Real Estate, eine Tochter der BIG, hat im vergangenen Jahr mehr als 700 Wohnungen fertig gestellt. "Für 2024 stehen knapp 1.000 Wohnungen auf dem Bauprogramm, die spätestens im Frühjahr 2025 bezugsfertig sein werden", sagte BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner laut Aussendung.

Das derzeit größte Stadtentwicklungsprojekt der ARE ist das Village im Dritten, wo in den nächsten Jahren auf 11 Hektar 2.000 Wohnungen, Büro- und Geschäftsflächen, Kindergärten, eine Schule und ein zwei Hektar großer Park entstehen, der über ein Erdwärmenetz mit Energie versorgt wird.

Die BIG steht zu 100 Prozent im Eigentum der Staatsholding ÖBAG. Das Portfolio umfasst neben Gebäuden der Bundesverwaltung, Schulen, Universitäten und Justizanstalten auch Wohn-, Büro- und Gewerbeimmobilien.