Österreich : Tiroler Binderholz will größte britische Sägewerksgruppe übernehmen
Die familiengeführte Binderholz Gruppe mit Sitz in Fügen, Tirol, beabsichtigt den Kauf der britischen BSW Timber Ltd. mit Sitz in Earlston, Schottland. Diese sei mit einem Umsatz von rund 700 Mio. Pfund Sterling (rund 825 Mio. Euro) und einer Produktionskapazität von über 1,2 Mio. Kubikmeter Schnittholz pro Jahr die größte Sägewerksgruppe im Vereinigten Königreich, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens am Montag.
Die Transaktion soll noch in diesem Jahr über die Bühne gehen - unter Vorbehalt der Zustimmung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde und der britischen Financial Conduct Authority (FCA). Mit dem Haupteigentümer Endless LLP sei bereits eine Einigung über die Anteilsübernahme erzielt worden, über die Transaktionssumme wurde Stillschweigen vereinbart, so das Tiroler Unternehmen.
Nach der Übernahme werde Binderholz nach eigenen Angaben mit einem kumulierten Jahresumsatz in Höhe von rund 2,2 Mrd. Euro und rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 29 Standorten Europas größte Gruppe im Segment der Sägewerks- und Massivholzverarbeitungsindustrie. Der Markenname BSW und das Management soll nach der Integration erhalten bleiben.
Reinhard Binder, Eigentümer und Geschäftsführer von Binderholz, bezeichnete die Übernahme als "wesentlichen Baustein der langfristigen Expansions- und Nachhaltigkeitsstrategie". BSW sei "entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Sägewerksindustrie" aktiv. Der "Green Economy Gedanke" werde in Großbritannien aktiv gelebt. CO2-neutraler Holzbau verzeichne seit Jahren konstante Zuwachsraten, merkte Binder an. "Die Integration von BSW in die Binderholz Gruppe ist ein wesentlicher Meilenstein zur Erweiterung des Produktangebots, für weiteres Wachstum und zur Fortführung des eingeschlagenen Erfolgskurses", ergänzte indes Tony Hackney, CEO der BSW Timber Ltd.
Neben dem Stammsitz in Fügen produziert Binderholz an 13 weiteren Standorten in Österreich, Deutschland, Finnland und den USA. Die Gruppe beschäftigt rund 3.000 Mitarbeiter. (APA)