Planungen in der Hauptstadt : Wien will weniger geförderte Wohnprojekte bauen

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Aufgrund von Einschnitten im Wohnbaubudget werde es eine "Rücknahme unserer Leistungen geben", kündigte der zuständige Stadtrat Michael Ludwig, SPÖ, an. Das Budget wurde von 600 Millionen Euro im Vorjahr auf rund 530 Millionen Euro zurückgeschraubt.Gespart werden soll bei Neubauten: Es werde heuer weniger geförderte Projekte geben. Im den Bereichen Sanierung und Wohnbeihilfe soll es aber keine finanziellen Einschnitte geben.Das Wohnbauressort muss heuer mit 70 Millionen Euro weniger auskommen. Gespart werde hauptsächlich bei Neubauten: "Es wird im heurigen Jahr deutlich weniger Förderzusagen geben", erklärte Ludwig. Kein laufendes Projekt soll gestoppt werden Projekte, die bereits eine Zusage erhalten haben, werden allerdings verwirklicht: "Es braucht niemand Sorge haben, dass ein Projekt gestoppt wird oder ein Bau eingestellt wird." Um wie viele Wohnungen es heuer weniger geben werde, wollte der Stadtrat nicht sagen: "Ich will mich nicht auf konkrete Zahlen festlegen."Einen Richtwert lieferte Ludwig dennoch: Seit er den Stadtratspostens vor drei Jahren übernommen hatte, wurden in Wien im Schnitt ungefähr 6.600 Wohneinheiten pro Jahr errichtet. Davor seien es etwa 5.000 gewesen. Das ist der Bereich, in dem man sich laut Ludwig nun "bewegen" wird. Keine neuen Gemeindebauten Die geförderten Bauten werden nicht von der Stadt selbst errichtet, sondern von Bauträgern, neue Gemeindebauten gibt es seit Jahren nicht mehr. Ludwig betonte jedenfalls: "Wir werden an einigen Schräubchen drehen, um die Errichtungs- und Finanzierungskosten zu reduzieren." Die Qualität der Bauten solle aber "trotzdem" sehr hoch sein.Wegen der Budgetkürzungen werde auch das Großprojekt in Seestadt Aspern "um ein halbes Jahr" verschoben - allerdings betonte Ludwig: "Wir versuchen schon noch heuer zu beginnen." In der ersten Phase sollen mehr als 1.000 Wohnungen auf dem Areal entstehen.Keine Reduktion bei Wohnbeihilfe und RenovierungsarbeitenNicht reduziert werden heuer die Ausgaben für die Wohnbeihilfe und für Renovierungsarbeiten: "Wir werden sogar mehr Geld für Sanierungen ausgeben", betonte Ludwig. "Ich bin der Meinung, dass wir die Erwartungshaltung jener, die sich mit der Stadt Wien gemeinsam Sanierungen vorgenommen haben, auch einlösen", begründete der Ressortchef diese Maßnahme. Förderzusagen, die bereits getroffen wurden, werden eingehalten. Für künftige Ansuchen gilt: "Wir werden nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten so viele Projekte wie möglich sanieren."Der Wohnbaustadtrat rechnet damit, dass die Einsparungen nur das heurige Jahr betreffen und es 2012 wieder mehr Geld geben wird: "Ich gehe davon aus und werde mich sehr darum bemühen, dass das auf das eine Jahr - in diesem Ausmaß zumindest - beschränkt bleibt", so Ludwig. Für ein Jahr sei das durchaus "bewältigbar". In diesem Zusammenhang betonte er, dass die Stadt zuletzt aufgrund der Wirtschaftskrise Projekte in den Bereichen Neubau und Sanierung vorgezogen habe. (APA/pm)