Wasserkraftwerke : Verbund und Energie Steiermark eröffnen KW Gössendorf

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Der Verbund und die Energie Steiermark haben am Freitag das erste einer Kette von fünf Wasserkraftwerken an der Mur im Raum Graz eröffnet: Das Kraftwerk Gössendorf liefert mit 18,5 MW Leistung 90 Mio. kWh elektrische Energie pro Jahr. Die Investitionen beliefen sich auf 90 Mio. Euro, wovon 15 Mio. Euro in für ökologische Ausgleichsmaßnahmen flossen - weshalb es sich in der Formulierung der Beteiligten um das "ökologisch aufwendigste Kraftwerk Österreichs" handle. Für den Landesversorger Energie Steiermark ist Gössendorf der Wiedereinstieg in den Kraftwerksbau.Neuanlagen nur noch mit dem Verbund Mit den "Südpol-Verträgen" 2001 hatte die Energie Steiermark bzw. Stromerzeugungstochter Steweag ihren gesamten Kraftwerkspark im Abtausch gegen den Netz- und Vertriebsteil der Steg und Beteiligungen an den Verbund-Töchtern AHP (Austrian Hydro Power) und ATP (Austrian Thermal Power) in den Verbund eingebracht. Neuanlagen konnten nur noch gemeinsam mit dem Verbund errichtet werden, so die Vereinbarung.Die nun in erster Stufe realisierte Kraftwerkskette an der Mur sieht ein 50:50-Engagement vor, wobei die Betriebsführung beim Verbund liegt: Dieser hat in der Steiermark nunmehr 41 Wasserkraftwerke, die von der Warte Pernegg aus dirigiert werden, sowie drei thermische Anlagen. Noch mehr Kraftwerke geplant - allen Protesten zum TrotzDie weiteren Co-Projekte im Zuge der Grazer Murkette sind das südlich von Gössendorf gelegene Kraftwerk Kalsdorf sowie das umstrittene Kraftwerk Graz-Puntigam, für das ein erstinstanzlicher UVP-Bescheid vorliegt und das 2013 in Bau gehen soll. Mitglieder der Plattform "Rettet die Mur" haben für Samstag in Graz zu einer Demonstration dagegen aufgerufen. Nördlich von Graz kommen noch die Staustufen Gratkorn und Stübing dazu - für erstere ist Baubeginn 2013 anvisiert, letztere befindet sich erst im Planungsstadium.Bei der Eröffnung betonte Landeshauptmann Franz Voves (S) erneut den Vorrang für den Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbarer Energie, insbesondere aus Wasserkraft. Im Hinblick auf das noch vorhandene Ausbaupotenzial und einen in Ausarbeitung befindlichen Vorbehaltsplan des Landes für Fließgewässer meinte Voves, "wir dürfen keinen der möglichen Standorte auslassen." (pm/apa)