Baustoffindustrie Österreich : Sanierungsoffensive soll Konjunktur ankurbeln

Gerade in der thermischen Sanierung stecke ein großes Potenzial, betont Robert Schmid, Geschäftsführer der Wopfinger Baustoffindustrie und Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie Österreich, im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Zahlreiche Hausbesitzer wollen sanieren 40 Prozent aller Ein- oder Zweifamilienhausbesitzer würden noch für heuer eine Sanierung planen. "Die bis 2020 umzusetzende europäische Gebäuderichtlinie mit einer Einsparung von fünf Millionen Tonnen CO2 kann fast nur mehr über die Raumwärme und damit mit dem Wärmeschutz erreicht werden. Die Zukunft gehört eindeutig den Niedrigenergie-, Niedrigstenergie- und Passivhäusern", so Schmid. Plädoyer für die Massivbauweise In diesem Zusammenhang macht er sich auch für die Massivbauweise stark: "Vor allem Niedrigstenergie- und Passivhäuser lassen sich besonders gut in Massivbauweise errichten. Nur in der Massivbauweise etwa ist es möglich, Erdwärme durch Bauteilaktivierung wirklich zu nutzen. Die hohe Speichermasse von mineralischen Baustoffen bietet sowohl Schutz vor sommerlicher Hitze, als auch eine bessere Wärmespeicherung im Winter. Außerdem sind mineralische Baustoffe nicht brennbar und bieten somit einen hervorragenden Brandschutz. Ein Rohbau kommt um fünf bis 15 Prozent günstiger als andere Bauweisen. Von deutlich niedrigeren Betriebskosten gar nicht zu reden."

2010 war als Wirtschaftsjahr für die Stein- und keramische Industrie in Österreich noch stark von der weltweiten Rezession geprägt. Der Umsatz pendelte sich mit einem leicht geringfügigen Rückgang auf 3,2 Milliarden Euro ein. Die Beschäftigtenzahl sank um 3,12 Prozent auf 14.328. In Niederösterreich erwirtschafteten die 109 Betriebe mit 2.801 Beschäftigten einen Umsatz von 772,6 Millionen Euro, was einen stärkeren Rückgang als beim Bundesdurchschnitt bedeutet. Als Grund dafür ist der Umsatzeinbruch im Ostgeschäft zu sehen.Unternehmen in Niederösterreich Unternehmen der Stein- und keramischen Industrie in Niederösterreich sind unter anderem Wienerberger in Hennersdorf, die Wopfinger Baustoffindustrie mit der Marke BauMit, die Zementwerke Lafarge-Perlmooser in Mannersdorf, CEMEX in Langenzersdorf, Durisol in Achau, Xella mit Ytong in Loosdorf bei Melk, Laufen Austria AG in Wilhelmsburg sowie die Schotterwerke Hengl in Limberg. (pm)