Schule "Reloaded" : HTBLuVA Spengergasse wieder eröffnet

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Die vor über 250 Jahren als Lehranstalt für Textilindustrie gegründete HTBLuVA Spengergasse wurde durch einen Neubau erweitert und zu einem modernen Campus umgestaltet. Die geplante Neustrukturierung der Schule machte große Eingriffe in den bestehenden Gebäudekomplex notwendig. Die Trakte an der Ecke Stolbergasse/Spengergasse mussten abgebrochen werden, um Raum für die dringend benötigte Erweiterung zu schaffen.

"Der Bau wurde in zwei Stufen abgewickelt. Bis 2010 wurde, nach dem Abbruch des Bestandes, in einem rund 7.000 m2 großen Zubau Raum für Labors, Maschinen für die Textilindustrie sowie ein neuer EDV-Trakt und zwei unterirdische Turnsäle geschaffen", sagt Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).

Besonders ins Auge stechen die silbergrauen Aluminiumlamellen, die an der großteils gläsernen Fassade des Neubaus angebracht sind. Sie sind nicht nur ein optisches Highlight, sondern sind auch funktional. Je nach Sonnenstand richten sie sich automatisch neu aus, damit weder Schüler noch Lehrer geblendet werden und sich das Gebäude nicht aufheizt. Die Lamellen können aber auch je nach Bedarf manuell von den einzelnen Klassenzimmern aus gesteuert werden.

Die großzügig gestalteten Räume werden mit viel Tageslicht versorgt. Da neben jeder Klassentür eine raumhohe Verglasung eingelassen ist, kann auch am Gang natürliches Licht genutzt werden. Die offene Raumstruktur soll zugleich die Umsetzung moderner Unterrichtsmethoden, wie z. B. Lerngruppen, unterstützen. Der Zubau ist über verglaste Brücken in den Obergeschoßen und eine unter dem Zugangsniveau gelegene Aula mit dem Altbau verbunden.

In der HTBLuVA Spengergasse unterrichten mehr als 150 Lehrer rund 1.300 Schüler. Aufgrund fehlender Nutzung von wesentlichen Teilen der Liegenschaft während der Bauarbeiten war eine teilweise Übersiedlung des Unterrichts notwendig.

Während die Abteilungen "Betriebsmanagement" sowie "Kunst und Design" weiterhin in der Spengergasse ausgebildet wurden, übersiedelten die Abteilungen "EDV und Organisation" (5-jährige HTL und Tageskolleg) und die Fachschule für Informationstechnik für drei Jahre in die ehemalige HTL Schellinggasse 13, Wien 1. Dieses Gebäude wird von der BIG seit geraumer Zeit als Ausweichquartier genutzt. Die Umgruppierung der Räume im denkmalgeschützten Bestandsgebäude ermöglichte eine sinnvolle Zusammenfassung der verschiedenen Abteilungen. Zusätzlich erhielt das Institut für Ökologie, Technik und Innovation (ÖTI) eigene Räumlichkeiten.

Im Zuge der Sanierung wurden die Fenster getauscht und die Böden und Decken zum Großteil erneuert. Auf den letzten Stand gebracht wurde die gesamte Haustechnik, die hier über dem gängigen Standard anderer HTLs liegt. So benötigen etwa die Labors und der zentrale Serverraum eine besonders leistungsstarke Lüftung bzw. Klimaanlage. Insgesamt wurden im Zuge dieses Projektes rund 33,8 Mio. Euro investiert. Verantwortlicher Planer ist der Wiener Architekt Otmar Hasler.