Insolvenz : Hausdurchsuchung bei Baufirma in Salzburg und Flachgau

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Salzburg hat die Polizei Hausdurchsuchungen bei einer Baufirma in Salzburg und Flachgau durchgeführt. Die Gläubiger der in die Insolvenz geschlitterten Gesellschaft meldeten rund zwei Millionen Euro als Forderungen an. Der Verbleib eines Großteils des Geldes habe vorerst nicht geklärt werden können, "es gab massive Bargeldbehebungen von den Geschäftskonten", informierte die Sicherheitsdirektion.

Die "Domizil Wohnbau GmbH", die 2008 in Salzburg gegründet worden war, trat ab Herbst 2010 als Generalunternehmerin für Wohnprojekte auf. Geldmittel wurden von Bauherrn aus Salzburg, Oberösterreich und Tirol zur Verfügung gestellt. Über die Gesellschaft wurde mittlerweile das Konkursverfahren eröffnet. Als Geschädigte treten Bauherren, aber auch Lieferanten und mehr als zehn Privatpersonen auf.

Derzeit wird gegen drei Beschuldigte ermittelt, für sie gilt die Unschuldsvermutung. Es handelt sich um den Firmengründer und Geschäftsführer aus Salzburg und einen weiteren Geschäftsführer aus dem Flachgau. Ermittelt wird auch gegen einen Mitarbeiter der Baufirma, der für technische Belange zuständig war. "Es fanden Einvernahmen statt, Festnahmen gab es keine", hieß es seitens der Polizei. Weitere Geschädigte sollen sich beim Dauerdienst des Landeskriminalamtes Salzburg unter der Telefonnummer 059 133 50 3333 melden.

Die Justiz wurde aufgrund zahlreicher Anzeigen aktiv. Gerichtlich bewilligte Hausdurchsuchungen und Sicherstellungen von Dokumenten wurden angeordnet. "Die sichergestellten Unterlagen und Gegenstände werden zur Zeit ausgewertet und dann der Staatsanwaltschaft vorgelegt", sagte Oberst Albert Struber, Leiter des Landeskriminalamtes Salzburg. Ein gerichtlich beeideter Sachverständiger wurde mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt.

Bereits am 14. Juli 2011 berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" von einem jungen Paar aus Pinsdorf, für das der Traum eines eigenen Hauses zum Alptraum geworden sei, weil die beauftragte Baufirma, die "Domizil Wohnbau GmbH", nicht weiter baue. Der Schaden für das Paar wurde mit 50.000 Euro beziffert. Das Massivhaus stehe unfertig da, ohne Zwischenwände, ohne Verbindungstreppe ins obere Stockwerk, ohne WC-Fenster. Eine Kontaktaufnahme zu der Baufirma sei unmöglich. Das Unternehmen soll laut Arbeiterkammer dann den Namen geändert haben. Unter derselben Firmennummer finde sich auch die Trend Bau GmbH, die Geschäftsführer seien aber dieselben, hieß es. (apa)