Montag, 20. Januar 2020 – Morning Briefing : Erholt sich Londoner Immobilienmarkt? – Neue Bau-Mindestlöhne in Deutschland – Was Wiens Mieten steigen lässt – Bewerbung um slowenisches Bahn-Großprojekt
Zitat des Tages:
„Ich wechselte von Verzweiflung zu Hochgefühl in nur wenigen Stunden, als die Ergebnisse verkündet wurden“,
sagt ein Makler der Londoner Immobilienagentur Glentree Estates in den Financial Times. Viele Branchen-Insider freuen sich über den Sieg der Konservativen bei den Wahlen im Dezember, da sie damit einen Aufschwung auf dem Londoner Immobilienmarkt erwarten – im Preis und in der Transaktionsanzahl. Die Erwartungen beziehen sich vor allem auf den Markt an größeren Häusern und Luxusimmobilien. Zwischen ein und zehn Prozent Preisanstieg lauten hier die Prognosen namhafter Agenturen.
Alles neu macht der April
Wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt, wird es ab April in Deutschland neue Mindestlöhne auf dem Bau geben. 200.000 Branchen-Bedienstete werden wohl davon profitieren. Der Mindestlohn 1 für Hilfsarbeiten steigt um 35 Cent auf 12,55 Euro pro Stunde. Diese Anhebung gilt bundesweit. Der Mindestlohn 2 für Facharbeiten steigt um 20 Cent, das ergibt im Westen 15,40 Euro und in Berlin 15,25 Euro pro Stunde. Noch dieses Frühjahr wird es Tarifverhandlungen für das Bauhauptgewerbe geben.
Müll, Wasser und Miete
Laut einer aktuellen Echtdatenanalyse des Immobilienverwalters Rustler sind die in den letzten Jahren nur moderat gestiegenen Nettomieten nicht der Treiber höherer Mietpreise in Wien, sondern die Betriebskosten. Besonders die Gebührenerhöhungen der Stadt für Wasser, Abwasser und Müll hätten die Wohnkosten beeinflusst. Zwischen 2009 und 2018 stiegen die durchschnittlichen Betriebskosten für Mehrfamilienhäuser um rund 23 Prozent, während die Inflation in diesem Zeitraum 18,5 Prozent betrug.
Vorstellungsgespräche
Mehr als zwei Dutzend Angebote gingen für das derzeit größte Bahnprojekt Sloweniens, den Bau der Strecke zwischen dem Hafen Koper und dem Bahnknoten Divaca, ein. Unter den Bietern sind auch Strabag, Swietelsky und Marti. Die staatliche Zweckgesellschaft 2TDK teilt die Bauarbeiten mit einem Gesamtvolumen von geschätzten 700 Millionen in zwei Abschnitte auf. Für die Strecke zwischen Divaca und Crni Kal, auf der es zwei je sechs Kilometer lange Tunnels geben wird, bewerben sich insgesamt 15 Unternehmen, neben den drei österreichischen auch Baukonzerne und Konsortien aus Slowenien, China, der Türkei und Italien. Dieselben Unternehmen, mit Ausnahme der Marti-Tochter, legten auch Offerte für den zweiten Abschnitt zwischen Crni Kal und dem Hafen Koper mit sechs Tunnels und zwei Viadukten. Innerhalb von 90 Tagen sollen einige Anbieter ausgewählt werden, die dann in einer zweiten Phase ihre Preise vorlegen können. (apa/red)
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