Windenergie in Sizilien : Anti-Mafia-Ermittler untersuchen dänischen Windpark

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Der Windmühlenpark Minerva Messina der dänischen Kraftwerksbetreiber Greentech steht im Mittelpunkt von Anti-Mafia-Ermittlungen. Die Polizei vermutet, dass der Windpark zur Gänze von der Mafia kontrolliert wird. Das dänische Unternehmen hat gegen die Beschlagnahme von Anteilen an dem Unternehmen indes protestiert und spricht von einem "Irrtum".Im Zuge einer groß angelegten Aktion gegen die sizilianische Mafia beschlagnahmte die Polizei in Sizilien bereits Mitte September 15 Prozent der Finanzmittel des Windkraft-Unternehmens. Den Behörden zufolge steht der Windpark im Wert von über 1,5 Milliarden Euro teilweise - wenn nicht ganz - unter Kontrolle des 54-jährigen Unternehmers Vito Nicastri.Die dänische Firma behauptet dagegen, sie habe die 15 Prozent Anteile im Lauf dieses Jahres von Nicastri zurückgekauft. Die Behörden in Palermo hätten bloß ihre Informationen seit Ende März nicht auf den neuesten Stand gebracht, zitierte das dänische Wirtschaftsblatt "Börsen" am Dienstag den Verwaltungsdirektor von Greentech, Kaj Larsen.Der "König der sizilianischen Windparks" Nicastri, der von italienischen Medien als "König der sizilianischen Windparks" bezeichnet wird, werden enge Beziehungen zur seit Jahren gesuchten Nummer eins der sizilianischen Cosa Nostra, Matteo Messina Denaro, nachgesagt. Im Rahmen der Untersuchung waren vor einem Jahr sieben Windparks und zwölf Gesellschaften beschlagnahmt worden.Die Ermittlungen führten auch in die Niederlande, nach Spanien und nach Großbritannien. Nicastri selbst war im November 2009 wegen vermuteter Veruntreuung von Staatsgeldern im Zusammenhang mit der Finanzierung von Windparks festgenommen worden. Der italienische Justizministers Angelino Alfano bezeichnete die Konfiszierung der Windparks als wichtigen Schritt zur Festnahme des flüchtigen Mafia-Bosses Messina Denaro. (APA/pm)