Infrastruktur : Zweite Karawankentunnel-Röhre durchschlagen

ASFINAG/Helge Bauer Durchstich Karawankentunnel am 18.03.2024

Andreas Fromm (Asfinag), Tunnelpatin Ulrike Wehr, Landeshauptmann von Kärnten Peter Kaiser (von links).

- © Helge Bauer

Auf slowenischer Seite ist der feierliche Durchschlag der zweiten Röhre des Karawankentunnels zwischen Kärnten und Slowenien erfolgt.

Der slowenische Regierungschef Robert Golob erinnerte dabei an das Jahr 1991, als die jetzige Tunnelröhre nur wenige Wochen vor der slowenischen Unabhängigkeitserklärung in Betrieb ging. "Damals ist Slowenien als Land nach Europa und in die Welt gegangen, gleichzeitig haben wir uns logistisch mit Europa verbunden", sagte Golob.

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser sprach von einem großen Augenblick. "Es werden nicht nur zwei Länder verbunden, sondern Europa rückt wieder ein Stück näher zusammen", sagte er.

Komplettfertigstellung für 2929 geplant

Geplant ist, die zweite Röhre bis 2025 fertigzustellen und befahren zu können. Während der Verkehr durch die neue Röhre in beiden Richtungen weiterläuft, wird die bestehende Röhre saniert.

Nach Angaben der slowenischen Autobahngesellschaft DARS soll die Sanierung bis Ende 2028 dauern. Im ersten Quartal 2029 soll der Verkehr dann durch beide Röhren rollen.


Der türkische Baukonzern Cengiz, der den slowenischen Teil baut, hat bereits vor rund zwei Wochen den Durchschlag geschafft. Jetzt wurde das Ereignis mit einem Festakt vor dem Tunneleingang gefeiert. Auf österreichischer Seite wird die Staatsgrenze bereits im September 2021 erreicht.

Die Gesamtlänge des Tunnels beträgt 7,9 Kilometer, wovon 3.546 Meter auf slowenisches Staatsgebiet entfallen. Während Österreich bereits 2018 mit dem Bau seines Teils der Röhre begann, starteten die Bauarbeiten in Slowenien erst zwei Jahre später, im August 2020.

Der Baubeginn wurde zunächst durch Probleme bei der Auftragsvergabe und dann durch die Corona-Pandemie verzögert. Später führte die geologische Struktur der Karawanken zu weiteren Verzögerungen.