Energiegewinnung : Stilllegung von 4.000 Kilometern Gasleitungen

Gasrohr Wien Praterbrücke

Das nicht mehr gebrauchte Gasrohr unter der Praterbrücke wird in Stücken abgebaut.

- © Tobias Holzer

Bis September soll das Gasrohr entfernt werden. Jeden Tag werden aus dem rund 1.000 Meter langen und 50 cm dicken Stahlrohr mehrere 5-6 Meter lange Rohrstücke, die rund eine Tonne wiegen, herausgeschnitten und aus 8,5 Meter Höhe auf den Boden der Donauinsel abgesenkt und abtransportiert.
Das Hochdruckstahlrohr, das gerade entfernt wird, hat von 1976 bis 2022 die Gaskernzone in Simmering mit dem Kraftwerk Donaustadt verbunden. Mittlerweile kann mit einer anderen Leitung in einem Düker unter der Donau der Bedarf gedeckt werden.

„Die Wiener Netze setzen hier Schritt für Schritt den Plan der Stadt um, bis 2040 klimaneutral zu werden. Neben dem Ausbau des Stromnetzes sind auch Maßnahmen zum Rückbau nicht mehr benötigter Infrastruktur wichtige Hausaufgaben auf dem Weg in eine gute Energiezukunft für uns alle“, so Stadtrat Peter Hanke bei einem Lokalaugenschein auf der Donauinsel.

10.000 Gasanschlüsse in Wien nicht benötigt

Die Anzahl der Gasanschlüsse in der Stadt nimmt ab, und bis 2040 legen die Wiener Netze rund 4.000 Kilometer Gasleitungen still. Im Gegenzug entstehen 400 km neue Fernwärmeleitungen, das Stromnetz wird allein in Wien um 4.000 Kilometer erweitert, acht neue Umspannwerke werden errichtet.

„Wir stellen seit einigen Jahren fest, dass der Gasverbrauch in Wien rückläufig ist. Das liegt einerseits an den etwas wärmeren Wintern, andererseits wird auch sparsamer mit Energie umgegangen und zum Teil bereits auf alternative Heizenergien gesetzt. Allein im Jahr 2023 wurden 10.000 Gasanschlüsse nicht mehr benötigt“, sagt Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida. „Als Wiener Netze kümmern wir uns seit über 100 Jahren um die Verteilung der Energie von der Produktion bis zu unseren Kund*innen. Das werden wir auch in Zukunft zuverlässig und sicher tun. Nur die Energieformen ändern sich mit der Zeit“, so Fida.