Expo Real I Immobilienwirtschaft : Nach München: aber wohin von dort?
„Quo vadis, Immobilienbranche?“ Diese bange Frage dominierte die letztjährige Expo Real, die seit 1988 in München stattfindende internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen. „Die Immobilienbranche sieht sich mit einer der angespanntesten Zeiten seit Langem konfrontiert. Steigende Zinsen, stagnierende Bauvorhaben, Inflation – die Problemstellungen sind vielfältig. Genau aus diesen Gründen suchten die Teilnehmer drei Tage den Austausch und das Gespräch“, resümierte damals Stefan Rummel, CEO des Veranstalters Messe München, die Großveranstaltung.
Die Fragestellung „Quo vadis, Immobilienbranche?“ wird auch 2024 wie ein Damoklesschwert über der Expo Real hängen. Von 7. bis 9. Oktober findet der Branchentreff heuer statt. Die Feierlaune des Münchner Oktoberfests, das traditionell einen Tag zuvor in Bierseligkeit endet, wird nicht auf das Messegelände überschwappen.
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Johannes Endl, Vorstand der ÖRAG
„Wir nutzen die Möglichkeit, in kurzer Zeit sehr viele Kunden und Partner, bestehende und neue, zum fachlichen Austausch zu treffen und neue Geschäftsideen aufzusetzen.“
Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand
Der Krisenmodus trübt den Stellenwert der heurigen Expo Real nicht; im Gegenteil. Der professionelle Austausch ist drängender denn je. So fungiert die ÖRAG neben beispielsweise EHL, s Immo, Pema und der Buwog erneut als Aussteller bei einem der beiden Österreich-Gemeinschaftsstände. „Einerseits nutzen wir die Möglichkeit, in kurzer Zeit sehr viele Kunden und Partner, bestehende und neue, zum fachlichen Austausch zu treffen, neue Geschäftsideen aufzusetzen. Andererseits bieten unzählige Abendveranstaltungen den Rahmen, sich auch persönlich besser kennenzulernen. Das bringt wichtige Erkenntnisse. Denn der Immobilienmarkt verändert sich rasant: viele Geschäftsmodelle stehen auf dem Prüfstand schwieriger Marktverhältnisse. Gleichzeitig bieten sich damit neue Chancen, die es zu erkennen und zu ergreifen gilt“, erläutert ÖRAG-Vorstand Johannes Endl.
Jedenfalls ist die Relevanz der österreichischen Branchenvertreter in München traditionell hoch. 2023 nahm die Alpenrepublik nach Großbritannien und den Niederlanden den dritten Rang unter den Besucherländern ein. Insgesamt zählte die Expo Real im Vorjahr 40.238 Teilnehmer aus siebzig Staaten. Was die Aussteller betrifft, so waren es 1.856 aus 36 Ländern. Wie die heurige Bilanz wohl ausfällt?
Einige Premieren
Damit die Zahlen stimmen, wartet das Groß-Event mit Premieren auf. Ein Novum auf der Münchner Messegelände ist mit „Transform & Beyond by Expo Real“ ein Ausstellungsbereich, der sich der Zukunft und Transformation der Immobilienbranche widmet. Im Fokus stehen hier Themen wie Dekarbonisierung von Städten sowie Gebäuden, KI & Robotik, Smart Buildings, energiewirtschaftliche Lösungen für Quartiere etc.
Weiters gibt es mit dem „Sustainable Construction Hub, powered by Bau und Expo Real“ ein Forum, in dem in diversen Panels aktuelle Fragestellungen zu wirtschaftlichem und ressourcenschonendem Bauen – auch im Bestand – diskutiert werden. Alternative Baumaterialien und Lösungen für Klimaneutralität sowie Zirkularität werden ebenso präsentiert wie neue Lösungen, die zu einem schnelleren Planen und Bauen beitragen können.
Generell nehmen fachliche Gespräche, die Analyse von Trends und die Diskussion von Lösungsansätzen in Zeiten starker Veränderung wie erwähnt einen hohen Stellenwert ein. Das Konferenzprogramm die Fachmesse trägt dem Rechnung. Angesichts der drängenden Themen gibt es dieses Jahr ein noch größeres Angebot an Bühnen.