Fachkräfte : Hitzefrei für alle Branchen gefordert

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Im Schnitt bekamen die am Bau Beschäftigten 2023 nur 3 Stunden hitzefrei.

- © Iván Gabaldón - stock.adobe.com

Eine Allianz aus Arbeiterkammer (AK), Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), Fridays for Future und System Change not Climate Change hat am Montag in einer gemeinsamen Pressekonferenz eine gesetzliche Hitzefrei-Regelung für alle Branchen gefordert. Das Arbeitsrecht für Beschäftigte, die im Freien arbeiten, müsse "klimafit" gemacht werden, sagte AK-Präsidentin Renate Anderl. Die derzeitige Rechtslage sei "sehr unpräzise".
Anderl verwies auf Beschäftigte am Bau, in der Landwirtschaft und im Tourismus, die häufig Hitze und UV-Strahlung ausgesetzt sind.
"Arbeiten unter Hitze macht krank", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), Josef Muchitsch. Es müsse "Schluss mit diesem Blabla" sein und eine gesetzliche Regelung noch vor dem nächsten Sommer beschlossen werden.

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Arbeitszeit und Arbeitsplatz an Hitze anpassen

Im vergangenen Herbst haben sich KlimaaktivistInnen von Fridays for Future und System Change not Climate Change mit der Arbeiterkammer und der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) zur Allianz "Menschen und Klima schützen statt Profite" zusammengeschlossen. Gemeinsam forderten sie schon damals eine Anpassung des Arbeitsrechts an die Folgen der Klimakrise und eine sozial-ökologische Investitionsoffensive der öffentlichen Hand. Teresa Tausch von Fridays for Future und Fabian Hattendorf von System Change not Climate Change kündigten bei einer Pressekonferenz "altbekannte Protestformen" an, sollte eine gesetzliche Hitzefrei-Regelung nicht vorgelegt werden.

Um das Arbeitsrecht "klimafit" zu machen, hat die Arbeiterkammer Änderungsvorschläge für mehrere Gesetze und Verordnungen ausgearbeitet. Diese sollen bereits in den nächsten Wochen mit den Parteien im Parlament diskutiert werden, kündigte Gewerkschafter und SPÖ-Nationalratsabgeordneter Muchitsch an.
Die Wirtschaftskammer verwies darauf, dass Unternehmen bei Hitze eine Reihe von Maßnahmen setzen, um die Arbeitstemperatur "so weit wie möglich" zu senken, etwa durch Beschattung, Sonnenschutz, Kühlung oder das Bereitstellen von Getränken. Auch gebe es gesetzliche Regelungen, die sicherstellen, dass Arbeitszeiten und Arbeitsplätze "so weit wie möglich" an die Hitze angepasst werden, so die WKÖ gegenüber der APA.
Auch entsprechende freiwillige Vereinbarungen auf betrieblicher Ebene würden "sehr gut" funktionieren.