Brennerautobahn : Grünes Licht für Sanierung der Luegbrücke

Luegbruecke Montage eingefaerbt

Auch über die exakte Form der Sanierung wird noch diskutiert.

- © Asfinag

Vehemente Proteste von Gries am Brenner

Für die Generalsanierung der Luegbrücke auf der Tiroler Brennerautobahn (A13) hat das Verkehrsministerium per Bescheid grünes Licht gegeben. Da der Bescheid theoretisch noch beeinsprucht werden kann, ist der Baubeginn aber noch offen. Die Wipptaler Gemeinden hatten sich vehement gegen eine Sanierung ausgesprochen. Sie befürworten eine Tunnellösung.

Die betroffene Gemeinde Gries am Brenner wird gegen den Bescheid berufen. Die Gemeinde hatte bereits im Vorjahr versucht, einen Bescheid, der die Notwendigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) verneinte, zu kippen. Die außerordentliche Revision wurde jedoch vom OGH abgewiesen.

Lösen 40 Millionen für die Gemeinden das Problem?

Eine Befriedung der Wipptaler könnte aber auch auf anderem Wege möglich sein: Die türkis-grüne Bundesregierung hat kürzlich im Nationalrat einen Antrag eingebracht, der vorsieht, dass die Gemeinden im Wipptal in den nächsten zehn Jahren 40 Millionen Euro mehr aus den Mauteinnahmen für Umwelt-, Lärm- und Gesundheitsschutz erhalten.

Bürgermeister will zumindest Einhausungen

Der Bürgermeister von Gries am Brenner, Karl Mühlsteiger, zeigte sich am Freitag gegenüber dem ORF Tirol zumindest zu einem Gespräch bereit. Dass der Bescheid kommt, habe ihn jedenfalls nicht überrascht. "Wir sind da sicher gesprächsbereit. Aber dann reden wir schon über Einhausungen mindestens - und nicht über einfache Lärmschutzwände, die uns nichts bringen. Da muss dann an den richtigen Standorten eine Einhausung wie in Schönberg kommen", so Mühlsteiger. Dann könne man ins Gespräch kommen.

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Die Gemeinde wolle den Bescheid gemeinsam mit Experten prüfen, sobald er vorliege. Sollte er nicht den Vorstellungen entsprechen, sei ein Einspruch und damit eine Verzögerung der Bauarbeiten denkbar.

Asfinag-Direktor Herwig Hufnagl im Solid Bau TV-Studio über die Pläne für die kommenden Jahre.

Asfinag reagiert erfreut

Die Asfinag hatte bereits im Vorfeld eindringlich vor weiteren Verzögerungen gewarnt. Damit würde sich die ohnehin bereits angekündigte zweijährige Einspurigkeit der Luegbrücke ab 2025 noch weiter in die Länge ziehen, hieß es. Massive Staus und ein Verkehrschaos wurden befürchtet.

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Der Autobahnbetreiber reagierte am Freitag naturgemäß erfreut auf die erwartete Entscheidung. Man strebe weiterhin einen Baubeginn im Jahr 2024 an, hieß es.

Causa Luegbrücke: keine Zeit mehr für Tunnel

Seit geraumer Zeit wird zwischen der Wipptaler Bevölkerung und der Tiroler Landespolitik auf der einen Seite und der Asfinag bzw. dem Verkehrsministerium auf der anderen Seite über die Zukunft der in den 1960er Jahren errichteten Luegbrücke gestritten.

Auch der damalige Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hatte vor den Gemeinderatswahlen 2022 eine Tunnellösung ins Spiel gebracht. Sein Nachfolger Anton Mattle wollte diese Forderung nicht aufgreifen. Es handle sich nicht mehr um eine politische, sondern um eine technische Frage, so Mattle. Die Tunnelvariante würde mindestens zehn Jahre dauern, so viel Zeit habe man nicht mehr.

Von der Asfinag bzw. vom Bund forderten Mattle und sein Verkehrslandesrat René Zumtobel Verbesserungen für die verkehrsgeplagte Bevölkerung. Der Landeshauptmann forderte auch ein Gesamtkonzept für Baustellen und Lärmschutz für das gesamte Wipptal.