Konjukturpaket : "Es braucht treffsichere Maßnahmen für den Wohnungsbau"

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Das von der Bundesregierung angekündigte Konjunkturpaket greife aus Sicht der Bauwirtschaft viel zu kurz, so Robert Jägersberger, Verbandsobmann des Österreichischen Baumeisterverbands.

Grundsätzlich sind die von der Regierung angekündigten Maßnahmen im Bereich der technischen Gebäudesanierung - Heizung, Photovoltaik - sowie das Vorziehen von öffentlichen Bauprojekten zu begrüßen.
Robert Jägersberger
Allerdings treffen diese Maßnahmen nicht den Kern des Problems, nämlich jene Marktsegmente, welche für den aktuellen Einbruch bei den Auftragseingängen am Bau verantwortlich sind. Zentrales Problem ist nämlich die ausbleibende Baunachfrage im Bereich des großvolumigen Wohnbaus, des privaten Neubaus und der baulichen Sanierung - vor allem im thermischen Bereich.
Robert Jägersberger

Wie kann die Investitionsbereitschaft der Bauherren und Häuslebauer direkt stimuliert werden?

Jägersberger plädiert für gezielte Maßnahmen, die direkt die Investitionsbereitschaft der Bauherren und Häuslebauer stimulieren, um die Nachfrage in diesen Marktsegmenten zu stabilisieren. Dazu zählten insbesondere:

  • eine massive Aufstockung der bestehenden Wohnbauförderung durch zusätzliche Bundesmittel, um den bereits entstandenen Rückstau bei der Sanierung und Errichtung von geförderten Miet- oder Eigentumswohnungen in absehbarer Zeit abarbeiten zu können (Volumen: ca. € 600 bis 700 Mio. für die nächsten 2 Jahre).
  • eine Ausweitung der von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen auf alle Bauinvestitionen von privaten Bauwerbern zur Schaffung oder Sanierung von selbst genutztem Wohnraum sowie beim Kauf von neu geschaffenem Wohnraum zur Eigennutzung (Volumen: bis zu € 100.000,- pro Projekt).
  • die befristete Einführung einer degressiven Afa von 6% für Gebäude bzw. alternativ die Anhebung der linearen Afa-Sätze auf 3% bzw. 2,5%.
  • die Abschaffung der in der KIM-Verordnung festgelegten Schuldendienstquote von derzeit maximal 40% des Haushaltsnettoeinkommens oder als Alternative die Einführung eines zinsgestützten, bundesseitigen Eigenmittelersatzdarlehens für Wohnbauinvestitionen im Ausmaß von bis zu € 100.000,-.

Zudem bemerkt Jägersberger:

Wenn die Regierung - wie bei ihrer Präsentation des Konjunkturpakets dargestellt - tatsächlich die Bauwirtschaft unterstützen will, dann braucht es treffsichere Maßnahmen für den Wohnungsbau, um die Mitarbeiter in Beschäftigung halten und den Menschen leistbares Wohnen ermöglichen zu können.
Robert Jägersberger