Österreich : Energiepreise belasten Zementindustrie nach Steigerung 2021
Die Branche erwirtschaftete einen Umsatz von 517,5 Mio. Euro, das waren um 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) am Dienstag mit. Acht Zementwerke produzierten weiters 5,6 Mio. Tonnen Zement, um 6,5 Prozent mehr als 2020.
"Die durch den Ukraine-Krieg enorm gestiegenen Strom- und Betriebsmittelpreise setzen unsere Mitgliedsunternehmen zusätzlich unter Druck", sagte Sebastian Spaun, Geschäftsführer der VÖZ, laut Aussendung. Beton und Zement würden jedoch regional hergestellt und bräuchten daher keine Rohstoffe aus dem Ausland. Damit sei auch die Auslieferung gesichert.
Spaun hob zudem die ressourcenschonende Produktion der Branche hervor. Die Ersatzbrennstoffrate liege bei über 75 Prozent, das heißt rund drei Viertel der fossilen Energieträger seien im Vorjahr durch alternative Brennstoffe wie Sägemehl, Altholz oder Gummeabfälle substituiert worden.
Das Umsatzplus sei vor allem dem guten Geschäft im Hochbau und insbesondere Wohnungshochbau geschuldet gewesen. Im Tiefbau war die Auftragslage abgesehen von Großprojekten wie U-Bahn-Bauten dagegen rückläufig.
Neuer VÖZ-Präsident Berthold Kren
Als neuer Präsident des Verbands der Zementhersteller wurde außerdem der CEO von Lafarge Österreich, Berthold Kren, vorgestellt. Er skizzierte zusammen mit Spaun die komplexe Lage der heimischen Zementindustrie und hob dabei sowohl Schwierigkeiten als auch Chancen heraus, die sich aus den Nachhaltigkeitszielen, Energiepreisen und anderen Ansprüchen ergeben.