Insolvenz : Dämmstoff- und Paneelproduzent Brucha strebt Sanierung an
Das Sanierugjsverfahren mit Eigenverwaltung ist bei Brucha bereits eröffnet.
- © FotoliaUnterschiedliche Zahlen
Dem freien Vermögen im Falle einer Liquidation in Höhe von 34,4 Millionen Euro stünden Verbindlichkeiten in Höhe von 75 Millionen gegenüber, so Creditreform. Das Unternehmen bewerte das freie Aktivvermögen in einem theoretischen Zerschlagungsszenario mit 17,4 Mio. Euro und auf Basis der Buchwerte zum 31. Dezember 2023 mit 18,9 Mio. Euro, teilte der KSV mit.
Die Höhe der Passiva wurde mit 74,2 Mio. Euro beziffert. Der AKV nannte rund 59 Mio. Euro Verbindlichkeiten gemäß dem vorgelegten Vermögensstatus, wovon nach eigenen Angaben rund 20,6 Mio. Euro fällig sind.
Rekordinsolvenz bei Dienstnehmern
Wie der KSV weiter mitteilte, liegt Brucha gemessen an den Passiva im Spitzenfeld der größten Insolvenzfälle des Jahres.
Bezogen auf die betroffenen Dienstnehmer sei es die bisher größte Insolvenz im Jahr 2024.
Eigenfehler und Marktlage verantwortlich
Als Insolvenzursachen nennt der KSV nach eigenen Angaben des Unternehmens u.a. Fehlinvestitionen in die maschinelle Ausstattung, hohe Quersubventionen in die Vertriebsgesellschaften in den USA, Singapur und der Schweiz, Fehlkalkulationen bei Großprojekten sowie Belastungen in Millionenhöhe durch Reklamationen und Nachbesserungsschäden. Gespräche mit Banken und potenziellen Investoren seien ergebnislos geblieben.
Das Abgleiten in die Insolvenz sei auf die schlechte Marktlage und die fehlende Vertriebsstruktur in der Schweiz zurückzuführen, die in der Folge auch geschlossen wurde, schreibt der AKV. Auch in der Niederlassung in den USA sei es zu Umsatzeinbußen gekommen, ebenso in Singapur aufgrund von Einreisebeschränkungen wegen Corona. Weiters sei die Insolvenz auf Reklamations- und Reparaturschäden, erhöhte Energiekosten sowie gestiegene Rohstoffpreise zurückzuführen.
Weltweite Niederlassungen für österreichisches Unternehmen
Brucha stellt seit 75 Jahren Dämmstoffe für Industrie- und Gewerbebauten her. Laut Creditreform ist das Unternehmen in drei Geschäftsfeldern tätig: Produktion und Vertrieb von Dämmplatten, modularen Kühl- und Tiefkühlzellen sowie PS-Dämmplatten. Brucha verfügt laut AKV über Niederlassungen weltweit. Der Vertrieb werde jedoch von Österreich und Deutschland aus gesteuert.
