Immobilien : Bis zu 60 Prozent des Einkommens für Eigenheim
Eine aktuelle Analyse von durchblicker, Österreichs Tarifvergleichsportal, zeigt, dass sich die Leistbarkeit für das Eigenheim nicht verbessert hat: Nach wie vor müsste ein durchschnittlicher Doppelverdienerhaushalt für eine 90 m²-Neubauwohnung in Wien 59 % seines Einkommens aufwenden, um den Kredit zu tilgen.
Auch wenn der Zenit überschritten sein dürfte – im Jahresdurchschnitt 2023 waren es 64 % – ist man von der maximalen Schuldentilgungsquote von 40 % noch weit entfernt. Lediglich Besserverdienende nähern sich der in den Kreditvergaberegeln vorgesehenen Ziel-Quote: Bei diesen Haushalten würden derzeit durchschnittlich 45 % des Monatseinkommens in die Kreditrückzahlung fließen.
Martin Spona, CEO von durchblicker: “Für Durchschnittsverdiener platzt der Traum vom Eigenheim nach wie vor, die Leistbarkeit hat sich gegenüber 2023 nur geringfügig verbessert. Damit verfehlt das Wohnbaupaket auf vielen Ebenen bisher seine Wirkung. Das Gießkannenprinzip benachteiligt einkommens schwächere Haushalte, entlastet werden nur jene, die es sich ohnehin leisten können. Aus unserer Sicht wäre etwa ein Genossenschaftsmodell mit verpflichtender Kaufoption deutlich zielführender, um mehr Eigentum im Wohnungssektor zu schaffen. Außerdem gilt es, Hürden für jüngere Menschen, etwa im Bereich Eigenkapital, zu beseitigen.”
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"Traditionell gehen die Österreicherinnen und Österreicher bei der Finanzierung mit einem hohen Anteil an variablen Krediten ein deutlich höheres Risiko ein als beim Sparen."
Martin Spona, CEO von durchblicker
Immobilienpreise kaum gesunken
Die Immobilienpreise sind zuletzt minimal gesunken. Bei der Beispiel-Immobilie im 3. Wiener Gemeindebezirk bedeutet das 8.140 Euro statt 8.200 Euro pro m². Das verringert die Kaufnebenkosten. Dazu kommt der Wegfall der Grundbuch- und Pfandrechtseintragungsgebühr im Rahmen des Wohnbaupakets.
In der Beispielrechnung sind das rund 11.500 Euro (2,5 % vom Kaufpreis). “Die geförderten Darlehen sind in der jetzigen Ausgestaltung des Wohnbaupakets noch nicht berücksichtigt. Es zeichnet sich aber bereits jetzt eine hohe Komplexität ab, weshalb einige Banken angekündigt haben, davon abzusehen”, so Spona.
Stark betroffen sind nach wie vor auch jüngst abgeschlossene variable Kredite. Hätte man dieselbe Wohnung bereits 2021 erworben, zahlte man damals für einen variabel verzinsten Kredit im ersten Monat 1.740 Euro zurück. Inzwischen beträgt die Rückzahlungsrate 2.745 Euro und damit knapp 60 Prozent mehr als zum Abschluss des Kredits.
Umschuldung auf Fixkredit wird empfohlen
Das variable Zinsniveau ist seit Jahresbeginn rückläufig. Der Grund: Die Märkte haben die in Kürze zu erwartenden Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank bereits eingepreist. Der Euribor liegt derzeit rund 6,3 Prozent unter dem Niveau von Ende 2023.
Seit nunmehr einem Jahr sind Fixzins-Angebote günstiger als variable Kredite. So kostet aktuell eine 15-jährige Fixzinsbindung um bis zu 1,575 Prozentpunkte weniger als die variabel verzinste Kreditalternative.