Baustoffe : 5 Siegerprojekte und 5 Sichtweisen auf Beton

Beton Dialog Wettbewerb

Die Gewinner und die Jury der Concrete Design Competition 2023/2024 in Österreich (v.l.n.r.): Ursula Schneider (Juryvorsitzende), Markus Querner (Jurymitglied), Michael Autischer (Revolution im Wasser), Florian Traugott (Continuity), Daniel Weirather (Ecological and economic potentials of point supported flat slabs in concrete construction), Lilian Furrer (Concrete Cooler), Max Rubach und Lasse Siemen (Olaf & Odine), Katharina Kindelmann (Jurymitglied), Anton Glasmaier (Vorstandsvorsitzender Beton Dialog Österreich), Claudia Dankl (Vorstandsmitglied Beton Dialog Österreich).

- © Stefan Seelig

Die Sieger:innen präsentierten folgende Projekte: Ein Kühlmodul aus Beton, die Neuinterpretation eines burgenländischen Streckhofs, eine Forschungsarbeit zu punktgestützten Betondecken, ein Re-Use-Projekt und ein Betonkanu. Sie alle haben die achtköpfige Expert:innen-Jury überzeugt. Insgesamt gingen 15 Projekte an den Start.
„Die Vielfalt der eingereichten Projekte spiegelt die Vielseitigkeit des Baustoffs Beton wider. Sein Potenzial für Design, Architektur, Re-Use und Innovation ist nahezu unerschöpflich“, resümiert Claudia Dankl, Vorstandsmitglied von Beton Dialog Österreich, der den Wettbewerb national organisiert hat.

„Beton wird im Bauwesen viel und unterschiedlich eingesetzt“, erklärt Juryvorsitzende Ursula Schneider, CEO der POS architekten ZT gmbh. „Umso wichtiger ist es, dass die Concrete Design Competition Studierende animiert, sich mit dem Baustoff innovativ, materialadäquat und zukunftsorientiert auseinanderzusetzen.“
Wem das am besten gelungen ist, hat eine interdisziplinäre Expert:innen-Jury entschieden, bestehend aus Bernd Affenzeller (Bau und Immobilien Report), Katharina Kindelmann (Wopfinger Transportbeton Ges.m.b.H.), Markus Querner (iC Consulenten ZT GesmbH), Klaudia Ruck (winkler + ruck Architekten ZT GmbH), Ursula Schneider (POS architekten ZT gmbh), Gernot Tritthart (Holcim (Österreich) GmbH), Georg Wieder (Alfred Trepka GmbH) und Liz Zimmermann (simzim GmbH & Co KG).

Die 5 Projekte mit Beton im Überblick

Concrete Cooler
Lilian Furrer und Selin Göksu (Universität für angewandte Kunst Wien) haben ein Kühlmodul aus Beton entworfen, das in die Architektur integriert wird und Lebensmittel unter Nutzung lokaler Energieressourcen kühlt. Für die CDC-Jury ein innovatives Designprojekt, bei dem Kühltechnologie neu gedacht wird und Beton seine Stärken ausspielen kann.

Continuity

Bei diesem Architekturprojekt von Florian Traugott (Technische Universität Wien) handelt es sich um eine moderne Interpretation eines burgenländischen Streckhofs. Die große Speichermasse des Bauwerks ermöglicht dabei laut Jury positive Effekte für Heizung und Kühlung.

Ecological and economic potentials of point supported flat slabs in concrete construction

In der Masterarbeit von Daniel Weirather (Universität Innsbruck) werden verschiedene Druckfestigkeiten von punktgestützten Betondecken analysiert und verglichen. Für die Jury handelt es sich dabei um ein wichtiges Zukunftsthema, bei dem das Global Warming Potential der Betondecken ebenso abgebildet wird wie Möglichkeiten, es zu verringern.


Olaf & Odine: Vom Parkhaus zum Wohnraum

Das Projekt von Max Rubach, Valentin Schmid und Lasse Siemen (Technische Universität Wien) sieht vor, das ehemalige Parkhaus eines Einkaufszentrums zu einem Wohn- und Arbeitsquartier weiterzuentwickeln. Dafür werden Elemente der alten Tragstruktur entnommen und wiederverwendet. Für die Jury ein Projekt mit Lebens- und Aufenthaltsqualität, das vom Bestand ausgeht und mit diesem weiter baut.

Revolution im Wasser: Unser Betonkanu sticht in See

Die Innovation beim Betonkanu, eingereicht von Christian Hanschitz, Christoph Selker und Tobias Wölik (Technische Universität Graz), liegt in Planung und Umsetzung des Kanus mit dem CO2-reduzierten Zement CEM II/C-M (S-F). Für die Jury ein anschaulicher Beleg dafür, dass Beton aus diesem Zement sehr filigran eingesetzt werden kann und dabei leistungsstark bleibt.