Österreich : Roboter für Vorfertigung von betonkernaktivierten Fertigteilen in Betrieb
Ein eigenes Innovationsteam beschäftigt sich seit Jahren mit der Entwicklung von Fertigteilen, die nicht nur mit höchstmöglichem Vorfertigungsgrad produziert, sondern durch technische Einbauten im System zu einer hochfunktionellen, qualitätsgeprüften Einheit werden.
Vorgefertigte Betonkernaktivierung
Ein Teil dieses haustechnisch innovativen Systems ist das Deckenelement Mischek strong & active. „Auf Basis der unterstellungsoptimierten Elementdecke haben wir Mischek strong & active entwickelt. Das vorgefertigte Element wird durch eine integrierte Bauteilaktivierung zur funktionellen Einheit, inklusive werksseitig eingebrachtem Heiz- und Kühlregister und so vom Werk auf die Baustelle geliefert. Die einzelnen Elemente werden dort nur noch miteinander verbunden, dann ist die Temperierung einsatzbereit. Das spart nicht nur Zeit, Lagerfläche und Logistikprozesse, sondern hat auch hinsichtlich der Ausführungsqualität und der Kontrolle im Betrieb erhebliche Vorteile.
Der fertiggestellte Rohbau ist außerdem ab Tag 1 beheizbar. Die Bauteilaktivierung erlaubt Heizung und Kühlung durch dieselben Leitungen, die im Werk mittels eines Roboters eingebracht werden“, erklärt Strabag Unternehmensbereichsleiter und Mischek Systembau Geschäftsführer Markus Engerth.
Robotik im Fertigteilwerk
Genau dieser Roboter wurde nun eröffnet. „Der Roboter übernimmt die Daten aus dem Elementplan eines Fertigteils und weiß danach, wie die Rohre zu biegen sind. Aus den Daten des Palettenbelegungsprogramms kennt er außerdem die Lage des Fertigteils auf der Palette. Er biegt also das Aluverbundrohr in die gezeichnete Form und legt sie an die exakt dafür vorgesehene Lage in die Schalung für das Fertigteil ein“, weiß Werksleiter Anton Glasmaier. Bereits vor der Eröffnung des Roboters sind schon 20.000m2 der neuen Mischek strong & active in Auftrag gegeben.
Der Roboter selbst wurde direkt für die Ansprüche der Produktion des Fertigteils Mischek strong & active geplant und produziert und ist einer von drei hochmodernen robotisierten Anlagen im Mischek Werk. Ein Schalungsroboter, der automatisch nach Elementplänen Schalungen verlegt, und eine Mattenschweißanlage für die automatische Herstellung von Bewehrungsmatten sind schon seit 2019 im Einsatz.
„Vorfertigung zählt zu den Megatrends in der Bauindustrie. Die Baustelle zieht dabei ins Trockene, in die Werkshallen. Gebäude werden dort hocheffizient und teilweise robotisiert in Einzelmodulen vorproduziert und vor Ort nur noch zusammengefügt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Unabhängig von Wind und Wetter lässt sich in der Fabrik automatisiert und präzise fertigen. Bauzeit und -kosten sinken, die Qualität steigt, die Arbeit wird zeitgemäß angenehmer – und damit auch attraktiver auf dem angespannten Fachkräftemarkt“, ergänzt Peter Krammer, Vorstandsmitglied der Strabag SE.