Holzbau : Tiroler Binderholz muss Salzburger Standort in Hallein schließen
Die binderholz Gruppe muss den Standort der MDF Hallein GmbH & Co KG mit Ende März 2014 stilllegen. Die MitarbeiterInnen wurden heute im Rahmen einer internen Betriebsversammlung über diesen Schritt informiert. Die binderholz Gruppe steht zu ihrer sozialen Verantwortung und wird für die MitarbeiterInnen ein umfassendes Sozialpaket schnüren.
Als Gründe für die Schließung der MDF Hallein hat Binderholz-Eigentümer und Geschäftsführer Hans Binder den großen wirtschaftlichen Druck und die starke Billigkonkurrenz genannt. Die Holzwerkstoffindustrie leide seit der Krise 2008 massiv an den hohen Rohstoffpreisen, man habe bis zuletzt vergeblich darauf gehofft, dass sich die Situation verbessere.
Binder: Dem Holzbau geht es gut
Im Jahr 2012 erwirtschaftete die MDF Hallein einen Umsatz von rund 63,7 Mio. Euro, schrieb aber Verluste. Abgesehen von der defizitären MDF - die Abkürzung steht für Mitteldichte Faserplatten, die vor allem für Möbel, Panele und Decken verwendet werden - gehe es der Binderholz-Gruppe gut.
"Wir produzieren an unseren anderen Standorte Massivholzprodukte. Das ist ein großer Vorteil, das Geschäft mit Leimbinder und Massivholzplatten läuft, vor allem die Massivholzbauelemente für Einfamilienhäuser und große Wohnprojekte entwickeln sich positiv." Binder hat neben dem Hauptsitz in Fügen in Tirol fünf weitere Standorte, unter anderen in St. Georgen im Flachgau und Unternberg im Lungau.
Letzte Teuerung kam Anfang 2014 "Die Rohstoffpreise bei Industrieholz, Hackgut und Leim sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, zuletzt zu Jahresbeginn 2014. Wegen der Überkapazitäten am Markt und der Billigkonkurrenz konnten wir die Erhöhung nicht in ausreichendem Ausmaß weitergeben", sagte Binder. Darüber hinaus seien zentrale Absatzmärkte eingebrochen. Alleine der Hauptmarkt Italien habe seit dem Jahr 2009 einen Rückgang von 40 Prozent aufgewiesen."Wir waren verpflichtet, diesen Schritt zu setzten. Jetzt ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass wir eine geordnete Schließung durchführen, und alle Geschäftspartner und Mitarbeiter ihr Geld pünktlich bekommen." Mitarbeiter sollen neue Angebote bekommen
Für die 111 von der Werksstilllegung betroffenen Mitarbeiter wird eine umfassendes Sozialpaket geschnürt. Binder will die Belegschaft soweit wie möglich an den anderen Unternehmensstandorten weiter beschäftigen."Wie viele Mitarbeiter bereit sind, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen, wird man in den nächsten Tagen sehen. Ich bin überzeugt, dass das bei einigen der Fall sein wird", so Binder.
Zugleich liege der Facharbeiteranteil bei den betroffenen Mitarbeitern bei über 60 Prozent. "Die bekommen in der Region leichter einen Job als unqualifizierte Mitarbeiter." 90 Prozent der betroffenen Arbeitnehmer seien Männer. (apa/pm)