Österreich : Spatenstich zum Karawankentunnel erfolgt
Bis Mitte 2017 wird die derzeitige Lücke zwischen Bergmassiv und Mautstelle Rosenbach auf der A 11 Karawanken Autobahn geschlossen. Zusätzlich zur Brücke müssen auch etwa 100 Meter Fahrbahn im Freilandbereich sowie eine 140 Meter lange Stützmauer errichtet werden. Für den ersten Schritt zur zweiten Tunnelröhre investiert die ASFINAG knapp zehn Millionen Euro – der Tunnelanschlag wird im Dezember 2017 zeitgleich mit dem Baustart auf slowenischer Seite erfolgen.
Landeshauptmann Peter Kaiser: „Für unser Bundesland ist heute ein Tag der Freude. Dieser Startschuss markiert einen Meilenstein beim Ausbau der Infrastruktur in Kärnten. In wenigen Jahren wird das Nadelöhr Karawankentunnel beseitigt sein und die Verkehrsüberlastungen im Sommer gehören dann der Vergangenheit an.“
ASFINAG-Vorstand Alois Schedl: „Dieses Projekt ist das beste Beispiel dafür, dass kleinere Baumaßnahmen große Wirkung haben können. Die Brücke ist so gesehen ein Brückenschlag für den Ausbau des Karawankentunnels, den wir gemeinsam mit Slowenien Ende 2017 starten wollen."
Die Vorbereitungsarbeiten bis zum Tunnelanschlag Ende 2017 bestehen aus drei verschiedenen Bauwerken. Bis Sommer 2017 entsteht eine fast 350 Meter lange Brücke, die unmittelbar vor dem Nordportal beginnt und über den Rosenbach führt. Anschließend wird eine 140 Meter lange und elf Meter hohe Stützmauer errichtet, danach fehlen noch etwa 100 Meter Fahrbahn bis zur bestehenden Karawanken Autobahn. Für die künftigen Oberflächenwässer wird bereits eine neue Gewässerschutzanlage mit Absetz- und Bodenfilterbecken gebaut. Die Investition in den Vorportalbereich beträgt fast zehn Millionen Euro.
Bereits begonnen haben Sanierungsarbeiten an der bestehenden 90 Meter langen und 20 Meter hohen Ankerwand direkt beim Nordportal sowie die Sanierung einer kleinen Stützmauer.
Die 1991 fertiggestellte erste Röhre des Karawankentunnel hat eine Gesamtlänge von 7.918 Meter, wobei 4.441 Meter auf das österreichische Staatsgebiet entfallen. Der einröhrige Gegenverkehrstunnel wurde in den vergangenen Jahren sowohl von der ASFINAG als auch von der slowenischen Betreibergesellschaft DARS sicherheitstechnisch hochgerüstet und mit einer neuen modernen Lüftung ausgestattet. Beim Einbau dieser Lüftung wurde bereits der Vollbetrieb mit der zweiten Tunnelröhre mitberücksichtigt.
Durch den Bau der zweiten Tunnelröhre wird eine Verbesserung des Tunnelsicherheitssystems (Flucht- und Rettungswege) erreicht sowie die Leistungsfähigkeit der Trasse erhöht. Vor allem in den drei Sommermonaten Juni bis August ist der einröhrige Tunnel an den Wochenenden bei Verkehrsfrequenzen von bis zu 32.000 Fahrzeugen innerhalb von 24 Stunden oft über seiner Kapazitätsgrenze.
Die Gesamtinvestition für den Neubau der zweiten Röhre beträgt etwa 310 Millionen Euro, 162 Millionen entfallen auf die ASFINAG. Die Fertigstellung der zweiten Röhre ist für Ende 2021 vorgesehen, im Anschluss soll die Sanierung der Bestandsröhre erfolgen, im Sommer 2023 ist die Gesamtverkehrsfreigabe geplant.
Die ASFINAG hat für Kärnten zudem ein großes Investitionspaket in Höhe von 550 Millionen Euro bis 2021 geschnürt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Tunnelsicherheit.