17. AUGUST 2020 – DAS MORNING BRIEFING AM MONTAG : Österreichs Immowirtschaft – Althanquartier in Wien – Neufinanzierungen in den USA – Airbnb Börsenpläne – Buwog gestraft – Deutsche Bauwirtschaft

Zitat der Woche:

"Österreich wird mit einem blauen Auge davonkommen",

heißt es von den Immobilienbranche-Experten von CBRE. Der heimische Immobilienmarkt habe unter der Coronakrise weniger gelitten als die Märkte in anderen Ländern. Wohnen erweise sich als widerstandsfähig, Logistik sei Gewinner der Krise, Retail hart getroffen, Hotels noch härter. (apa/red)

Planänderung

Der Baubeginn für das Althanquartier, die Überbauung des Franz-Josefs-Bahnhofs im neunten Wiener Gemeindebezirk, könnte noch dieses Jahr sein. Der Entwickler 6B47 ist laut Medienberichten in der finalen Planungsphase und die Baugenehmigung könnte noch im Herbst kommen. Allerdings ist das Nutzungskonzept nicht mehr das, was es ursprünglich war. Sowohl Stadt als auch Bezirk wollten eigentlich, dass die Hälfte der Nutzungsfläche für leistbare Wohnungen genutzt würde. Stattdessen kommen nun ein Bürogebäude von 38.000 Quadratmetern, 250 Eigentumswohnungen, ein Hotel, sowie Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten.

Teures Neues

In den USA wird diesen Herbst die Neufinanzierung von Immobilien wohl teurer. Grund dafür ist eine neue Gebühr, die auf die meisten Neufinanzierungen beim Unternehmen Fannie Mae und der Hypothekenbank Freddie Mac mit September zukommen wird. Die Gebühr beträgt 0,5 Prozent auf die gesamte Hypothek, was die Neufinanzierung um teilweise tausende Dollar nach oben treiben wird. Derzeit liegen Hypothekenraten auf einem neuen Rekordtief und es gibt um 47 Prozent mehr Neufinanzierungen als noch vor einem Jahr.

Krisengang

Wie das Wall Street Journal als erstes berichtete, plant Airbnb wohl trotz Krisenzeiten den Börsegang noch dieses Jahr. So soll das Unternehmen noch diesen Monat die entsprechenden Papiere unterzeichnen wollen. Die Zeiten für diese Entscheidung sind allerdings keine leichten. Viele private Vermieter konnten wegen Corona jüngst nicht mehr vermieten; Airbnb selbst sprach von einer Umsatzhalbierung für das laufende Jahr; und 1.900 Mitarbeiter wurden gekündigt. Es heißt, dass Morgan Stanley und Goldman Sachs in den Börsegang involviert sein werden.

Gestraft

Im vergangenen Jahr hat die Finanzmarktaufsicht wegen einer verspäteten Bekanntmachung einer Kapitalerhöhung im Frühjahr 2017 eine Geldstrafe gegen die Buwog in Höhe von 262.500 Euro verhängt. Diese musste jetzt gezahlt werden, genauso wie die Verfahrenskosten in Höhe von 52.000 Euro, nachdem eine Beschwerde diesbezüglich vom Bundesverwaltungsgericht im Mai abgelehnt wurde. (apa/red)

Kläranlagen zu Krisenzeiten

Die deutsche Bauwirtschaft zeigt sich weiter weitgehend resistent gegenüber der Coronakrise. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe ging im Mai zwar um drei Prozent im Vorjahresvergleich zurück, das Umsatzniveau ist aber nach wie vor sehr hoch. Zugleich erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 0,7 Prozent. Beim Leitungstiefbau und Kläranlagenbau stieg der Umsatz mit 6,4 Prozent am stärksten. (apa/red)