Gegen mehr Büros : ÖBB wollen in Wien über 20.000 Wohnungen bauen lassen

Die ÖBB Immobilienmanagement GmbH, eine Tochter der ÖBB-Infrastruktur, nutzt die Standortkonzentration und Modernisierung bei der Bundesbahn zur Verwertung der freiwerdenden Häuser und Grundstücke. Besonders in Wien ergeben sich viele Möglichkeiten, da gemäß der Konzernstrategie bis 2017 nur mehr drei zentrale Bürostandorte die bisher verstreuten Büros ersetzen sollen. Weiters wurden und werden große, früher für Bahnzwecke genutzte Areale frei. Bei den Projekten setzt die ÖBB Immo vor allem auf den Wohnungsmarkt."Der Büromarkt in Wien ist gesättigt""Im Großen und Ganzen setzen wir auf Wohnungsprojekte, etwas gemischt mit Büros. Der Büromarkt in Wien ist gesättigt", sagte ÖBB Immo-Geschäftsführer Herbert Logar zur APA. Die Nachfrage nach Wohnungen in Wien sei ungebremst, alleine im Jahr 2012 wuchs die Bundeshauptstadt um 25.000 Personen. Bis 2025 sollen über 20.000 neue Wohnungen auf ehemaligen ÖBB-Flächen entstehen. Der große Vorteil sei dabei die zentrale Lage mitten in der Stadt und nicht an der Peripherie, hebt Logar hervor.Das Großprojekt Wiener Hauptbahnhof Ein Großprojekt ist der Wiener Hauptbahnhof bzw. die angrenzenden Flächen. Dort sind längst noch nicht alle Gründe verkauft. Für ein 11 ha großes Areal beginnt erst Anfang 2014 die Verwertung: Ab 2016 soll östlich des Helmut-Zilk-Parks ein weiteres Wohngebiet für 3.500 Menschen entstehen. Die Eröffnung des Hauptbahnhofs als Geschäftszentrum mit rund 100 Shops im Herbst 2014 sei voll im Plan, betont ÖBB-Immo-Geschäftsführer Erich Pirkl. Die Pleite der Baugesellschaft Alpine werde durch die Konsortialpartner Strabag, Porr sowie Pittel & Brausewetter abgefangen.Areal in Erdberg frei An der Erdberger Lände wurde durch Neuorganisation der ÖBB-Postbus-Werkstätten ein Areal von 31.300 m2 frei, der Verkauf stehe bevor, so die beiden Geschäftsführer. Direkt am Donaukanal sollen bis zu 600 Wohnungen und bis zu 400 Büroarbeitsplätze entstehen. An der Stadtteilentwicklung Felberstraße, ein Areal mit 70.000 m2 Grundfläche neben den Gleisen der Westbahn, wird noch gefeilt.Frachtenbahnhof Wien Nord bereits zur Hälfte verbaut Am früheren Frachtenbahnhof Wien Nord ist rund die Hälfte der freigewordenen Bahnflächen bereits verbaut. Bis 2025 sollen auf dem verbliebenen Areal Wohnungen für 12.000 Menschen entstehen. Auch am noch als Frachtenbahnhof genutzten Nordwestbahnhof, wo ab 2017 die Verlagerung zum Güterterminal Wien-Inzersdorf geplant ist, ist bis 2025 eine etappenweise Entwicklung und Bebauung vorgesehen.Am Grazer Hauptbahnhof werden zwei neue Stadtteile - BahnhofCity und Bahnhofgürtel - auf insgesamt 26.000 m2 entwickelt. Und südlich von St.Pölten stehen 20 ha eines Betriebsareals der ÖBB zum Verkauf: Gewerbe-, Industrie- und Logistikunternehmen könnten den Bahnanschluss direkt am Gelände wohl am besten nutzen, so die ÖBB Immo. (apa/pm)