Abfallwirtschaft : Interseroh darf wieder Gewerbemüll sammeln

Nach dem gerichtlichen Aus darf die Entsorgungsdienstleisterin Interseroh Austria GmbH wieder Gewerbemüll sammeln - allerdings nur mehr eingeschränkt. Das Umweltministerium hat dem Unternehmen eine neue Genehmigung für den Betrieb ihres Sammel- und Verwertungssystems für gewerblich anfallende Verpackungen erteilt, teilte Interseroh am Montag mit.

Die Lizenz tritt am 1. August in Kraft, gilt aber de facto nur mehr für das Kleingewerbe, sagte Interseroh-Austria-Chef Franz Sauseng.

Der Genehmigungsumfang sei limitiert, Interseroh sei nun den Konkurrenten gleichgestellt. Laut dem alten Bescheid aus dem Jahre 1997 durfte Interseroh alle im Gewerbe anfallenden Verpackungen sammeln und verwerten.

Damit war aber im heurigen März Schluss, als der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) einen negativen Ministeriumsbescheid bestätigte. Der Grund: Das Unternehmen konnte nicht nachweisen, dass es ausreichend flächendeckend Sammelstellen hat.

Neue GenehmigungNun hat die zur deutschen Alba Group gehörende Interseroh eine neue Genehmigung erhalten. Diese umfasse jetzt keine Verpackungen mehr, die derzeit gemeinsam mit Haushaltsverpackungen gesammelt werden, so Sauseng. "Wir dürfen alle Verpackungen im Großgewerbe sammeln. Wenn sie im Kleingewerbe anfallen und über eine Gewerbeschiene erfasst werden, dürfen wir auch."Mit der Einschränkung fällt Interseroh ein "merkbarer" Geschäftsanteil "im zweistelligen Prozentbereich" weg, meinte Sauseng auf Nachfrage.Im Gegensatz zum gewerblichen Abfallmarkt ist jener für den Haushaltsbereich noch nicht geöffnet. Spätestens mit Anfang 2015 soll es aber so weit sein, hofft Sauseng. Interseroh werde sich auf jeden Fall für eine Lizenz bewerben.Die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG), die das De-facto-Monopol der Altstoff Recycling Austria (ARA) beenden soll, passierte kürzlich das Parlament, nun heißt es Warten auf grünes Licht aus Brüssel. Ausständig ist auch noch die Adaptierung der Verpackungsverordnung. Die ARA hat vor zwei Wochen ein Mahnschreiben der EU-Kommission wegen Verdachts auf Missbrauch ihrer marktbeherrschenden Stellung erhalten. (apa/pm)