Smart Grids : "Intelligente" Stromzähler - Datenabfrage rund um die Uhr
Das Energienetz steht vor einem großen Umbruch: Aus den nur für eine Einwegkommunikation ausgerichteten Stromleitungen werden in Hinkunft intelligente "Smart Grids" werden. Die Stromnetze stehen vor einer "Internetisierung". Darüber waren sich die Experten bei der Eröffnung der "Smart Grids Week" in Salzburg einig.In den nächsten Tagen tauschen sich rund 200 Fachleute aus dem deutschsprachigen Raum in Salzburg darüber aus, wie die intelligenten Netze in der Praxis funktionieren können. Salzburg ist seit dem vergangenen Jahr in Österreich mit Pilotprojekten der Salzburg AG erste "Smart Grids"-Modellregion. "Smart Grids" sollen eine Kommunikation zwischen Verbrauchern, dem Netz und den Erzeugern und damit einen Ausgleich der erzeugten und benötigten Energiemengen ermöglichen.Kooperation zwischen Deutschland, Österreich, SchweizÖsterreich, Deutschland und die Schweiz haben sich in der Entwicklung der "Smart Grids" zu einer D-A-CH-Kooperation zusammengeschlossen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen gemeinsam zu entwickeln. "Wir müssen unsere Kenntnisse bündeln und auf's Tempo drücken", sagte Stefan Schnorr, der im deutschen Wirtschafts- und Technologieministerium für den Bereich "Smart Grids" zuständig ist, bei einer Pressekonferenz: "Wir wollen die Technologieführerschaft übernehmen." In den USA und China gebe es massive Anstrengungen zur Entwicklung von "Smart Grids", Europa dürfe dabei nicht den Anschluss verlieren. Allein in Deutschland werden derzeit rund 260 Millionen Euro in die Weiterentwicklung der Netze investiert.Das Stromsystem werde durch den Ausbau der erneuerbaren Energien mit stark fluktuierenden Mengen sowie dezentralen Versorgern - beispielsweise die Photovoltaikanlage am Dach eines Privathauses - immer komplizierter. Der Stromkunde sei zunehmend auch Stromerzeuger. Dazu komme die Weiterentwicklung der E-Mobilität, sagte Ingolf Schädler, Sektionsleiter im Verkehrsministerium. Die Netze müssten diesen Umbruch mit Hilfe von Kommunikationstechnik bewältigen. "Heute ist das Energienetz noch analog aufgebaut, wir stehen vor einer Digitalisierung." Schädler rechnet damit, dass die großflächige Verbreitung von Smart Grids schon in drei bis fünf Jahren erfolgen könnte. (APA/pm)