Marktbeobachtung : Immobilienpreise auch im Krisenjahr 2009 gestiegen

Die rege Nachfrage nach Immobilien - vor allem in Ballungsgebieten - trieb die Preise nach oben. "Es gibt im abgelaufenen Jahr praktisch nur Wertsteigerungen, kaum Wertberichtigungen", sagte der Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Thomas Malloth.Der Wert von Eigentumswohnungen erhöhte sich im Jahresabstand im Schnitt um 3,5 Prozent. Das Anlegerinteresse am Markt sei ungebrochen. Mit einem Plus von mehr als 17 Prozent außergewöhnlich massiv verteuert hätten sich im Vorjahr gebrauchte Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in Städten wie Ried im Innkreis. Klassisch teure Pflaster wie Nobellagen in Wien, Salzburg, Innsbruck oder Kitzbühel erwiesen sich 2009 einmal mehr als krisenresistent. "Eigentumswohnungen werden von allen als sicherer Hafen angesehen", erklärte Malloth.Bei Eigentumswohnungen (Erstbezug) in Salzburg gingen die Preise gegenüber dem Jahr davor um 6,38 Prozent auf durchschnittlich 2.908,07 Euro in die Höhe, in Wien stiegen sie um 6,28 Prozent auf 2.833,70 Euro. Bemerkenswert waren auch die Teuerungen im Burgenland um 5,21 Prozent auf 1.464,59 Euro. Die Einstandspreise für Baugrundstücke sind mit 50 bis 100 Euro je Quadratmeter gering.
Zu leichten Preisrückgängen kam es hingegen in Kärnten (minus 0,69 Prozent auf 1.762,55 Euro) sowie in der Steiermark (minus 0,45 Prozent auf 1.623,48 Euro.Auch bei gebrauchten Eigentumswohnungen sind Wien und Salzburg besonders teuer: In der Mozartstadt erhöhten sich die Preise um 5,3 Prozent auf 1.763,10 Euro, in der Bundeshauptstadt legten sie um 4,93 Prozent auf 1.770,05 Euro zu. "Die Preise zeigen weiter nach oben", ist sich der Immobilienobmann sicher.Mietwohnungen haben sich in allen Bundesländern verteuert - am meisten in Wien mit einem Plus von 5,67 Prozent auf durchschnittlich 8,02 Euro (für frei vereinbarten Mietzins) je Quadratmeter. In Salzburg stiegen die Mieten um 4,8 Prozent auf 7,43 Euro. Die durchschnittlichen Betriebskosten lagen in Österreich im Vorjahr bei 1,62 Euro.Grundstücke in Wien an der SpitzeDie Preise für Baugrundstücke seien in allen Bundesländern moderat gestiegen - am meisten in Salzburg (plus 7,28 Prozent auf durchschnittlich 296,93 Euro). Unangefochten am teuersten sind aber die Grundstücke in Wien: die Quadratmeterpreise erhöhten sich hier um 3,27 Prozent auf 470,51 Euro. Anders als im Jahr davor stiegen auch die Grundstückspreise in Kärnten (plus 0,94 Prozent) und Vorarlberg (plus 3,44 Prozent).Einen eher geringen Wertzuwachs von nur 0,6 Prozent erhob die Wirtschaftskammer für Reihenhäuser. "Augenscheinlich ist der Boom da ein bisschen gebrochen - das ist nicht mehr die meganachgefragte Geschichte", so der Immobilienobmann.Stagnierende Preise verzeichnet die Immobilienbranche im Bereich Büro- und Gewerbeimmobilien. "Die Mieten sind eher im Sinken und das wird sich aus meiner Sicht ein bisschen verstärken", so Malloth. Den Mietenverlust im Vorjahr bezifferte er mit 1,5 bis 2 Prozent. (APA/pm)