SOLID Bautech-Preis Austria 2015 : Hauptpreis National: Strabag/Highline 179-Brücke

Die Burgenwelt in Tiroler Außerfern ist mehr als nur einen Abstecher wert - aber der Weg zwischen den einzelnen Bauwerken ist oft beschwerlich bis unmöglich, vor allem wenn auch noch eine dicht befahrene Bundesstraße das Tal teilt. Der Bauherr WLF Projekt GmbH suchte sichdafür zusammen mit der Strabag eine spektakuläre Lösung, die auch einige Arbeiter an ihre Grenzen brachte. Denn die highline 179 ist nicht nur die längste Fußgängerhängebrücke der Welt - die Errichtung im Tibet Style, aber nach europäischen technischen Gesichtspunkten musste komplett im händischen Vorbauverfahren errichtet werden. Projektleiter Martin Kathrein: "Man hat ja schon herunterschauen müssen und es hat sich heraus gestellt, dass nicht jeder schwindelfrei ist und dass es nicht für jedermann die perfekte Arbeit darstellt."

Die highline 179 überspannt das Klausental und die B179 (Verkehrsdichte 3,5 Millionen Fahrzeuge pro Jahr - der Verkehr wurde für den Bau nicht unterbrochen!) in einer Höhe von 115 m über Grund und mit einer Länge von über 400 Metern.

Eine Hauptaufgabe waren möglichst geringe Eingriffe in die Natur. So kam die Strabag zu dieser Konstruktion mit vier vollverschlossenen Tragseilen zu je 60 mm, einer beweglich abgehängten Trag- und Gehwegkonstruktion und einer Fundierung mittles 75-mm-Daueranker, die bis zu 26 Metern Tiefe (!) in den Fels gebohrt wurden. Die reine Bauzeit betrug 206 Tage.

Das Ziel der 365-Tage-im-Jahr-Begehbarkeit von 8 bis 22:00 wurde durch eine in den Handlauf der Brücke eingebaute LED-Beleuchtung erreicht. Die Gesamtkonstruktionslänge der Brücke beträgt über 450 Meter, das Gesamtgewicht beträgt 65 Tonnen.

Das erste große Highlight um die highline 179 war am 3. Mai die Red-Bull-Flugshow mit knappsten Über- und Unterflügen sowie Loopings - die Einnahmen daraus wurden kurzfristig der Nepalhilfe nach dem verheerenden Erdbeben zur Verfügung gestellt.

© Strabag
Burkhard Winterfeld, HKL mit Strabags Martin Kathrein, Reinhard Kerschner - © SOLID/Hetzmannseder