Österreich : Griffner Fertighaus erholt sich unter neuer Leitung

Der Kärntner Fertighausproduzent Griffner befindet sich drei Jahre nach Insolvenz und Übernahme weiter auf Rehabilitationskurs. Der Umsatz stieg im Vorjahr von 14 auf 20 Mio. Euro, 80 Häuser wurden verkauft, 40 Prozent davon exportiert. 2016 ist ein Absatz von 90 Häusern geplant, 2017 will man das bei der Übernahme 2013 gesetzte Ziel von 100 verkauften Häusern erreichen. Mit den 90 Häusern 2016 werden die rund 100 Mitarbeiter voll ausgelastet sein, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Georg Niedersüß im Gespräch mit der APA. Im Vorjahr wurde viel investiert, die Lieferkapazitäten ausgebaut und die Produktivität um 15 Prozent verbessert. Die Produktionskapazität ist bei den derzeitigen Mengen nicht durch die Anlage sondern durch den Faktor Arbeit begrenzt. Vor der Insolvenz seien zuletzt 160 Häuser produziert worden, zu Spitzenzeiten waren es 200, sagte Niedersüß. "Aber das waren ganz andere Häuser, teilweise viel einfacher. Damals wollte man vor allem große Mengen verkaufen. Wir verkaufen, um Gewinn zu machen." 2015 sei das Betriebsergebnis bereits leicht positiv ausgefallen. "Das wird immer besser werden." 2014 war das Eigenkapital in der Bilanz laut Firmenbuch negativ. Niedersüß: "Die Kapitalausstattung wird besser werden." Von Gesellschafterseite werde eine Umschuldung überlegt, es sei denkbar, Darlehen der Mutterfirma Offner in Eigenkapital umzuwandeln. Bei der Liquidität gebe es jedenfalls keine Probleme: "Wir sind sauber durchfinanziert." Beim Mitarbeiterstand von rund 100 werde es mittelfristig bleiben. Im laufenden Jahr soll ein Schwerpunkt auf die Verbesserung in der Distribution gelegt werden, mehr Präsenz in Fertighausparks wird angestrebt. Niedersüß: "Wenn jemand überlegt ein Haus zu kaufen, dann will er das sehen." In Mannheim gibt es bereits ein Griffnerhaus zu besichtigen, ein Standort in Bayern wird gesucht. Anbieten will man weiterhin hochwertige Fertighäuser mit ökologischem Anspruch. Im Branchenvergleich werde bei Griffner ein weit höherer Anteil der Häuser schlüsselfertig übergeben, nicht zuletzt dadurch werde auch ein höherer Umsatz pro Haus erzielt als im Branchenschnitt. Dabei will man bleiben, erklärt Niedersüß: "Wir versuchen, die Dienstleistung zu erhöhen und wirklich ein fertiges Haus zu übergeben." Damit sparten sich die Kunden, die nicht die Zeit und die Fähigkeiten haben, etwas selbst zu machen, auch Ärger. "Man kämpft jeden Tag, Stammkunden gibt es ja bei uns nicht. Man fängt jedes Jahr wieder bei Null an." (APA)