Sanieren oder abreissen?: Fotostrecke: Eine neue Donaubrücke für Linz
01.06.2012
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Prof. Josef Fink von der TU Wien empfiehlt in einem Gutachten über die Zukunft der Linzer Eisenbahnbrücke einen völligen Neubau.
Hundertzwölf Jahre alt ist die Eisenbahnbrücke in Linz – und damit dürfte sie nun langsam am Ende ihrer Verwendungszeit angekommen sein. Durch Salzstreuung ist die Brücke massiv beschädigt. Im Auftrag der Stadt Linz erstellte Prof. Josef Fink vom Institut für Tragkonstruktionen/Stahlbau der TU Wien ein Gutachten über die Zukunft der Eisenbahnbrücke.
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Die Brücke ist derzeit schwer beschädigt und muss ständig ausgebessert werden. An den Metallteilen kam es zu starker Korrosion. Josef Fink befindet in seinem Gutachten zwar, dass die Brücke mit gewissen Zusatzmaßnahmen noch bis über das Jahresende hinaus benützt werden kann, allzu lange sollte man sich mit größeren Baumaßnahmen aber nicht mehr Zeit lassen.
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Eine Sanierung wäre eine große Herausforderung: Mehr als die Hälfte des derzeitigen Brückenmaterials ist laut Josef Fink nicht sanierbar und müsste jedenfalls ausgetauscht werden - die im Bild rot markierten Teile. Eine Sanierung wäre eine große Herausforderung: Mehr als die Hälfte des derzeitigen Brückenmaterials ist laut Josef Fink nicht sanierbar und müsste jedenfalls ausgetauscht werden. Die erforderlichen Arbeiten könnten nur an Land durchgeführt werden. Die einzelnen Tragwerke müssten abgebaut, per Schiff ans Ufer gebracht, und nach einer Generalsanierung wieder zurücktransportiert werden. Außerdem müsste die ganze Brücke um etwa einen Meter angehoben werden, um die nötige Durchfahrtshöhe für die Schifffahrt sicherzustellen. Eine solche Sanierung würde etwa 40 Millionen Euro kosten, schätzt Fink.
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Billiger käme die Errichtung einer neuen Brücke: Fink schlägt vor, zuerst auf provisorischen Pfeilern unmittelbar neben der Eisenbahnbrücke ein neues Tragwerk zu errichten, während der Verkehr weiterhin über die alte Brücke geleitet wird. Sobald dieses Tragwerk fertig ist, könnte der Verkehr ohne Unterbrechung auf die neue Konstruktion umgeleitet werden. Die alte Brücke könnte man dann abreißen – und wenn das geschehen ist, würde das neue Tragwerk in die endgültige Lage verschoben. Die Gesamtkosten dieser Lösung beziffert Fink mit etwa 57 Millionen Euro. Im Bild das Modell "Solitärbrücke".
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So könnte eine Zwei-Brücken-Lösung aussehen: Der Individualverkehr nützt die rechte Brücke.