Baustoffe : Finanzfirmen drücken Xella an die Börse - oder in den Verkauf
Die Finanzinvestoren PAI und Goldman Sachs bereiten Insidern zufolge einen milliardenschweren Börsengang oder einen Verkauf der Duisburger Baustoffgruppe Xella vor. Sie beauftragten die Investmentbank Rothschild, Optionen für das Unternehmen zu prüfen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit den Plänen vertrauten Personen erfuhr.Ein Börsengang im nächsten Jahr sei die wahrscheinlichere Variante. Xella könnte bei einer Transaktion mit 2,5 Mrd. Euro bewertet werden, hieß es. Das Baustoff-Unternehmen peile 2016 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund 300 Mio. Euro an und könnte mit dem Acht- bis Neunfachen dieser Summe bewertet werden.Kein Kommentar von Rothschild, Goldman Sachs und PAI
Rothschild, Goldman Sachs und PAIlehnten eine Stellungnahme zu den Angaben ab. Die Finanzinvestoren hatten Xella 2008 gekauft und wollen nun von den boomenden Aktienmärkten profitieren. Das haben schon eine Reihe Finanzinvestoren vor ihnen getan: So brachte die Beteiligungsgesellschaft Apax in der vergangenen Woche den Online-Autohändler Auto Trader an die Börse. In der Schweiz verkaufte CVC einen Anteil am Telekom-Konzern Sunrise über die Börse.Xella hält Marken wie Ytong, Hebel und SilkaXella beschäftigt rund 6.800 Mitarbeitern und erzielt einen Jahresumsatz von 1,3 Mrd. Euro - zwei Drittel davon mit Baumaterialien unter bekannten Marken wie Ytong, Hebel und Silka, rund 20 Prozent mit dem rentableren Kalk-Geschäft. "Die Qualität der Kalk-Minen von Xella macht einen bedeutenden Teil des Unternehmenswertes aus", sagte einer der Insider. Nicht zuletzt deshalb sollte Xella eine höhere Bewertung erzielen als reine Baustoffkonzerne. Wettbewerber wie Wienerberger oder Brass Monier werden an der Börse etwa mit dem Sechsfachen ihres erwarteten operativen Gewinns bewertet.Auch Verkauf sei möglich, so die InsiderRothschild werde neben den Vorbereitungen für einen Börsengang auch nach möglichen Kaufinteressenten Ausschau halten. Im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr (zu Ende März 2014) erzielte das Unternehmen einen bereinigten operativen Gewinn von 213 Mio. Euro und unter dem Strich einen Verlust von 19 Mio. Euro. Nettoschulden von 624 Mio. Euro lasten auf dem Unternehmen. (reuters/apa/pm)