Was der wichtigste Einsatzbereich im Bauwesen ist oder bald sein könnte, hält der Professor am Institut für Statik und Konstruktion aber für schwer abschätzbar. Momentan gebe es einfach viele Forschungsfelder, einige beschäftigen sich damit, die Drucker zu verbessern, andere mit der Bewährung von beispielsweise Brücken, bei denen Additive Fertigung eingesetzt wurde. „Da gibt es noch keine saubere Lösung“, so Knaack.
Hürden hin oder her, dass die Additive Fertigung und das Bauwesen zusammengehören, findet auch der Architekt Klaudius Henke – besonders wegen der Anfertigung von Einzelteilen. „Jedes Gebäude sieht anders aus, schon allein deswegen, weil ich mich immer auf ein anderes Baugrundstück einlassen muss. Und zum anderen habe ich auch oft komplexe Objekte.“ Henke entwickelt an der
München 3D-Druckverfahren für verschieden geformte Einzelteile aus Beton. Er ist also in dem Gebiet der Additiven Fertigung in Verbindung mit Bau tätig, in der sich derzeit die meisten Forscher tummeln.
„Im Vergleich zu allgemeinen Betonforschern ist aber auch das noch eine kleine Nische“, meint Ulrich Knaack. Die TU Darmstadt, an der er lehrt, und die Konferenz Formnext haben diesen Monat eine mehrjährige Forschungszusammenarbeit in der Additiven Fertigung für das Bauwesen angekündigt. Eine logische Allianz, wie Knaack sie nennt, in der verschiedene Materialien abgearbeitet werden sollen, Beton aber nicht.