Mittwoch, 10. Oktober 2018 – Morning Briefing : Bauunternehmen von falschem Behördenbrief eingeschüchtert – Länger verbindliche Preise in Bauindustrie gefordert – HSBC einigt sich wegen fauler Papiere

Zitat des Tages:

„Insgesamt wird das Bauen durch Additive Fertigung effizienter. Unternehmen, die diese Technologie im Bauwesen nutzen, werden wirtschaftlich profitieren können.“

Ulrich Knaack, Professor am Institut für Statik und Konstruktion an der TU Darmstadt. Die TU ist mit dem Event Formnext eine Kooperation eingegangen um Additive Fertigungen in der Bauindustrie in Zukunft stärker eingesetzt zu sehen.

Behördliche Werbung

Seit dem ersten Oktober erhalten einige deutsche Bauunternehmen eine unerlaubte Faxwerbung durch, dass zunächst hoch offiziell und behördlich aussieht und von einer Rechtspflicht zur Erfassung der Gewerbebetriebe zum Basisdatenschutz nach der EU-DSGVO spricht. Bei genauerem Hinsehen erst stellt sich heraus, dass es sich dabei um ein Angebot für ein Datenschutz-Leistungspaket handelt. Das Leistungspaket Datenschutz bekommen Betriebe allerdings kostenlos bei der Handwerkskammer oder Landesdatenschutzbehörde. Es handelt sich bei der Werbung also um unlauteren Wettbewerb.

Teurer Klebstoff

In Oberösterreich ist die Bauindustrie sehr gut ausgelastet. Trotzdem gibt es Probleme beim Preis. Kleine Zulieferer halten ihre Angebote nur für vier Wochen verbindlich, bei längeren Vergabeverfahren können die Preise zum Zeitpunkt der Ausführung also schon gestiegen sein. Beispiel Bitumen, dem Klebstoff für Asphalt. Von Mai bis September hat sich der Preis um 50 Prozent verteuert, da in Deutschland eine wichtige Raffinerie für den Klebstoff abgebrannt ist. Die Vereinigung der Bauunternehmen Österreichs wendet sich an die Preiskommission im Wirtschaftsministerium: Bauunternehmen müssen ihre Preisangebote sechs Monate verbindlich machen.

Teuflische Zahlung

Die britische Großbank HSBC hat sich mit dem US-Justizministerium geeinigt, wie gestern, Dienstag, in New York bekanntgegeben wurde. Die Bank hat mutmaßlich zwischen 2005 und 2007 faule Wertpapiere verkauft, die mit riskanten Immobilienkrediten hinterlegt waren. Sie zahlt in einem Vergleich nun umgerechnet 666 Millionen Euro und das Verfahren wird beendet. Die faulen Verkäufe sollen maßgeblich zur Wirtschaftskrise beigetragen haben. Daran gemessen kommt HSBC also fast noch billig davon.

Unser Lesetipp des Tages: Warum die Aufregung um das Bestellerprinzip überzogen ist

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