Baumgartners Stratos-Spektakel : Ein Sprung - und ein Milliardengewinn für die Marke

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Welchen Werbewert hat der Rekordsprung von Felix Baumgartner für Dietrich Mateschitz' Marke "Red Bull"? Das ist eine Frage, die Experten aus der Markenanalyse, aus Medien und Werbung seit dem Ereignis am 14. Oktober unablässig beschäftigt. Marketing-Profis jauchzen vor Begeisterung Bekanntlich wird Red Bull auf einen Markenwert von 4 bis 6 oder 8 Mrd. Euro taxiert. Das Kölner Beratungsunternehmen "eurobrand" veröffentlicht jetzt die Ergebnisse seiner jüngsten Berechnungen - nicht zuletzt, um mit deutlich höheren Zahlen selbst zum Gesprächsthema zu werden. Demnach sei die Marke Red Bull nach dem Stratos-Sprung stattliche 14 Mrd. Euro wert. Auch das Kölner Beratungsunternehmen Sport+Markt schreibt dem Rekordsprung jedenfalls bereits einen Spitzenplatz in der Marketinggeschichte zu.

Danny Townsend vom Markenanalyseunternehmen Repucom meint ebenfalls, Red Bull sei da selber in eine neue Stratosphäre abgehoben: "Es ist der Traum jeder Marke, dass die Menschen rund um den Globus positiv über sie sprechen." Baumgartners Sprung habe sich nahtlos in Red Bulls Außendarstellung und öffentliches Image gereiht. "Der Stratos-Sprung war der Höhepunkt dieser Strategie und mit Sicherheit die effizienteste Marketingaktion im Zeitalter von Social Media", meint Townsend.170 Millionen Kontakte nur über Twitter Als der Österreicher Baumgartner am 14. Oktober in Schallgeschwindigkeit Richtung Erde raste, redeten rund 965.000 Menschen und Medien alleine via twitter über ihn und den Veranstalter des Spektakels, Red Bull, so Townsend. Allein dadurch habe der Getränkehersteller an diesem Tag eine Kontaktreichweite von 170 Millionen Menschen erreicht.Am stärksten sei die Online-Begeisterung über den Stratos-Sprung bei twitter in den USA zu spüren gewesen, gefolgt von Großbritannien, Mexiko und Brasilien. Weltweit sei der Sprung überwiegend positiv beurteilt worden. Weniger als 5 Prozent äußerten sich kritisch zu der Aktion und der Unterstützung durch Red Bull.Red Bull - von Thailand nach Salzburg, und dann um die Welt Der Red-Bull-Konzern gehört zu 49 Prozent Dietrich Mateschitz. 51 Prozent hält nach aktuell verfügbaren Informationen die Familie des thailändischen Unternehmers und Erfinders von Red Bull, Chaleo Yovidhya (Schreibweise in den USA: Chaleo Yoovidhya).

Yovidhya half in jungen Jahren seinem Bruder in dessen Apotheke, gründete später eine Pharmafirma und erfand die Formel für den Energydrink. Gemeinsam mit Mateschitz gründete Yovidhya 1984 eine weitere Firma, woraufhin Red Bull in den Folgejahren zu einer Weltmarke aufgestiegen ist. Chaleo Yovidhya, der im März 2012 verstorben ist, wurde zuletzt vom US-Magazin Forbes auf der Liste der reichsten Menschen der Welt auf Platz 205 geführt, sein geschätztes Vermögen betrug demnach rund fünf Mrd. Dollar. Zu seinen Lebzeiten war ihm sein Geschäftspartner Dietrich Mateschitz allerdings eine Nasenlänge voraus - auf der Liste der Reichsten der Reichen schaffte es der Österreicher im Vorjahr auf Platz 193.

(pm)