Energieversorger : EAG will Kapital um 200 Millionen Euro erhöhen
Der oberösterreichische Landesversorger Energie AG (EAG) peilt eine Kapitalerhöhung in der Größenordnung von 200 Millionen Euro an, um einige große Projekte rascher als geplant umsetzen zu können. Das Land prüft derzeit, ob es seinen Anteil daran mit einer Anleihe finanzieren kann. Das berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten" OÖN.600 Millionen Euro an anstehenden Investitionen wären mit einer Kapitalerhöhung innerhalb der kommenden 3 bis 5 Jahre möglich, ohne frisches Geld könnte man das nur in einem Zeitraum von 7 bis 10 Jahren bewerkstelligen, heißt es in dem Bericht. Billige Baupreise - Kraftwerk im GesprächKonkret soll es dabei um die Errichtung eines Pumpspeicherkraftwerks in Ebensee, die Beteiligung an den Gasspeichern "Seven Fields" sowie die Erneuerung des Stromnetzes und des Kraftwerks Riedersbach gehen. Generaldirektor Leo Windtner würde gerne sofort investieren, "weil die Baupreise jetzt günstig sind".Laut einer aktuellen Untersuchung der Linzer Volkswirtschafter Friedrich Schneider und Michael Holzberger würden die Kraftwerke Ebensee und Riedersbach rund 400 Millionen Euro kosten, im Gegenzug aber zwischen 2012 und 2020 knapp 500 Millionen zusätzliches BIP bringen. Über 4.000 Jobs könnten damit abgesichert oder geschaffen werden, der Finanzminister dürfte sich über 164 Millionen Euro freuen, schätzen Schneider und Holzberger.Oberösterreich gehören 52 Prozent Das Land Oberösterreich, das gut 52 Prozent hält, prüft derzeit, wie man eine eventuelle Kapitalerhöhung finanzieren könnte. Möglich wäre eine Anleihe - nach dem Vorbild des Bundes, der diese Vorgangsweise beim Verbund ins Auge fasst.Laut OÖN sollen die Aktionäre Verbund und Tiwag ebenfalls an dieser Lösung interessiert sein. Der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Ludwig Scharinger, sitze sogar selbst in der Arbeitsgruppe, die alle Optionen für die EAG prüft. Oberbank-Chef Franz Gasselsberger sei allerdings weniger begeistert, so der Bericht. Spekulationen, sein Institut überlege sogar den Ausstieg aus der EAG, habe er aber nicht bestätigen wollen.Weitere Aktionäre der EAG sind die Linz AG, die voestalpine, die Sparkasse Oberösterreich, die Hypo Oberösterreich, die Oberösterreichische Versicherung sowie die Mitarbeiter des Energieversorgers. (APA/pm)