Alpine-Debakel : Doch kein Massensterben

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80 von der Alpine-Pleite unmittelbar betroffene Unternehmen identifizierte der KSV1870 Ende Juni in einer Analyse. Rund vier Monate nach dem Konkurs des Baukonzerns liegt die Zahl der tatsächlich hierzulande eröffneten Folgeinsolvenzen bei 13 Betrieben. Eine Kettenreaktion im Windschatten der größten Pleite in der Zweiten Republik ist damit ausgeblieben. Die betroffenen Unternehmen hatten mehr als ein Drittel ihres Jahresumsatzes mit der Alpine Bau GmbH getätigt. Aber selbst bei den Folgeinsolvenzen ist längst nicht alles verloren – einige Betriebe können weitergeführt werden.

„Die Zahl der Folgeinsolvenzen zeigt, dass ein Massensterben vermieden werden konnte und belegt, wie unheimlich robust die heimische Wirtschaft ist. Trotz teils massiver Ausfälle hat die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen das Schlimmste vermeiden können“, resümiert Johannes Nejedlik, Vorstand der KSV1870 Holding AG. „Positiv ausgewirkt hat sich zweifelsfrei, dass die bestehenden Bauprojekte durch Auffanglösungen rasch weiterbetrieben und dadurch ein Großteil der rund 4.900 Arbeitsplätze in Österreich erhalten werden konnte. Auch der Baubedarf ist hierzulande unverändert geblieben. Bei einer Alpine Bau GmbH-Insolvenz mit 3,5 Mrd. Passiva, tausenden Gläubigern und betroffenen Dienstnehmern ist das immerhin ein kleiner Lichtblick.“

Von den 13 Alpine-Folgeinsolvenzen finden sich vier in Niederösterreich und drei in Wien, der Rest verteilt sich auf die Mitte Österreichs. Der Westen blieb soweit verschont. Im Schnitt handelt es sich um eher kleinere Betriebe, die sehr stark vom Baukonzern abhängig waren. Insgesamt belaufen sich die Passiva auf 14,6 Mio. Euro und die Zahl der betroffenen Dienstnehmer auf 313. Sechs Unternehmen planen, sich durch einen Sanierungsplan zu entschulden, wodurch der Betrieb voraussichtlich fortgeführt werden kann:

Dr. Stützner & Partner Personalbereitstellung GmbH (Linz), Impuls-Bau GmbH (Bad Schönau/NÖ), Reitermayer GmbH (Stockerau), Muckenhuber & Spindler GmbH (Gaming/NÖ), Brandauer GmbH (Rußbach/Sbg.) sowie die Wiener Eck GmbH.

Konkurs angemeldet haben hingegen die Fröhlich Bau- und Zimmereiunternehmen GmbH (Kapfenberg), die Intech Installationstechnik GmbH (Salzburg), die GW Putz Estrich Fassaden und Handels GmbH (Obervellach/Ktn.), die Schnell-Estrich und -Putz GmbH (Raab/OÖ), die Hasler Industriebau GmbH (Tresdorf/NÖ) sowie die beiden Wiener Unternehmen C-Priority Bau und Elektro GmbH und Dry Team Bau GmbH. (pj)