Kraftwerkebau : Bau des Speicherkraftwerks Obervermunt II startet noch heuer

Der Vorarlberger Energieversorger Illwerke/VKW wird noch dieses Jahr mit dem Bau des neuen Pumpspeicherkraftwerks Obervermunt II beginnen. Nach dem Verfassungsgerichtshof habe auch der Verwaltungsgerichtshof die Beschwerde einer Bürgerinitiative abgelehnt, berichteten die "Vorarlberger Nachrichten". Die Landesregierung will nun den Baubeschluss zügig fassen."Mit dem Entscheid des Verwaltungsgerichtshofes entsteht für uns Rechtssicherheit und wir können den Baubeschluss fassen", so Illwerke-Vorstand Christof Germann. Dazu wird am 31. Jänner eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrates der Vorarlberger Illwerke AG einberufen. Auch die Vorarlberger Landesregierung muss noch zustimmen. Land will Baubeschluss nun zügig fassenLandeshauptmann und Eigentümervertreter Markus Wallner (ÖVP) bezeichnete das Kraftwerk als "ein wesentliches Zukunftsprojekt im Zusammenhang mit der Energieautonomie 2050". Man werde den Beschluss in einer der nächsten Regierungssitzungen fassen. Damit könnte im Mai 2014 mit dem Bau begonnen werden.

Der Baustart hatte sich um rund ein Jahr verzögert, weil eine Bürgerinitiative gesundheitliche Nachteile durch den höheren Stromtransport befürchtet hatte. Sie verlangte eine unterirdische Führung der Leitungsstränge, was die Illwerke aus finanziellen Gründen ablehnten.

Unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk

Im Dezember 2012 wurde das Umweltverträglichkeitsverfahren der Landesregierung für das neue Pumpspeicherkraftwerk positiv abgeschlossen. Die Bürgerinitiative erhob dagegen Einspruch beim Umweltsenat in Wien, der diesen im Frühjahr 2013 abwies. Die Bürgerinitiative wandte sich als außerordentliches Rechtsmittel an die Höchstgerichte, die aber nun ebenfalls im Sinne der Illwerke/VKW entschieden.Die Hälfte des Stroms fließt nach DeutschlandDas rund 500 Mio. Euro teure, unterirdische Pumpspeicherkraftwerk zwischen den beiden Montafoner Stauseen Silvretta und Vermunt ist als Parallelkraftwerk zum bestehenden Obervermuntwerk konzipiert und soll Ende 2018 mit einer Leistung von 360 Megawatt (MW) im Turbinen-und im Pumpbetrieb ans Netz gehen. So könne die Energie dann zur Verfügung gestellt werden, wenn sie gebraucht werde, so die Illwerke.

Der deutsche Energieversorger EnBW sicherte sich vertraglich 50 Prozent des Stroms zu. Dafür finanziert er das Obervermuntwerk II, das rund 40 Mio. Euro teure Rellswerk, das nach zwei Jahren Bauzeit Ende 2016 fertig sein soll, und den Ausbau der Umspannanlage in Bürs (Bezirk Bludenz) in Höhe von 60 Mio. Euro mit. (apa/pm)