Bauprojekte Infrastruktur : Bahnhof Schladming wird für die alpine Ski-WM aufgerüstet

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Wie es beim Spatenstich hieß, sei die Fertigstellung des Umbaus des Bahnhofs in Schladming für Ende 2012 geplant.Der Bahnhof am Fuße der Planai soll künftig mehr Komfort bieten. Auch soll die Station durch ein modernes Design am Bahnsteig und mit neu gestaltetem Vorplatz überzeugen. Der Startschuss für das Projekt, das überwiegend von den ÖBB selbst finanziert wird, erfolgte durch Verkehrsministerin Doris Bures (S), Landeshauptmann Franz Voves (S), ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, ÖBB-Holding-Vorstand Franz Seiser sowie den Schladminger Bürgermeister Jürgen Winter (V).Auch Vorplatz und sonstiger Außenbereich neu Nach der Neugestaltung des Innenlebens kommt 2012 der Außenbereich an die Reihe: Park&Ride-Anlagen für 100 Pkw und 30 Fahrräder werden errichtet und der Busterminal umgestaltet. Im Zuge der Modernisierungsarbeiten werden auch zwei Eisenbahnkreuzungen aufgelassen, das Land baut dafür eine Ersatzstraße. Dazu kommen noch 1,3 Kilometer Lärmschutzwände. Erneuert werden auch die Gleise und die Sicherungsanlagen. Der Personentunnel wird verbreitert und mit Liften für einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen versehen. Die Bahnsteige werden neu errichtet und angehoben.

"Ohne Bahn und Bus wäre die WM verkehrstechnisch nicht machbar", ist sich ÖBB-Vorstand Franz Seiser sicher. Wie er ankündigte, werde es einen Zugshuttle-Verkehr nach Schladming von frühmorgens bis spätabends geben, täglich 44 zusätzliche Verbindungen von Selzthal auf der einen und Bischofshofen auf der anderen Seite. Für Bürgermeister Winter stellt die Bahn "eine Lebensader der Region" dar. Erfreut über die Investition zeigte sich Landeshauptmann Voves, zumal dadurch auch Arbeitsplätze gesichert würden. Dass die Bahn ein wesentlicher Partner für die WM ist, versicherte auch ÖSV-Präsident Schröcksnadel: "Bei allen großen Ski-Events wie Kitzbühel, St. Moritz oder auch beim Nightrace Schladming hat man gesehen, dass tausende Fans auf die Bahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel setzen."Ministerin Bures wies auf die weiteren Investitionen des Bundes im Ennstal hin, wo 99 km Bahnstrecke modernisiert werden. In der Steiermark wurden über den ÖBB-Rahmenplan bis 2016 insgesamt 2,3 Milliarden Euro investiert, 500 Millionen davon in 14 Bahnhöfe.Von der steirischen Arbeiterkammer (AK) kamen besorgte Töne: AK-Vizepräsident Fritz Ploner befürchtet, dass der Bahnhof Schladming nach der Ski-WM für internationale Gäste in den Dornröschenschlaf versinkt." Nach der Einstellung der IC-Linie Graz-Linz würden die ÖBB überlegen, auch die IC-Linie Graz-Salzburg aufzulassen. Von den derzeit sechs IC-Verbindungen pro Tag und Richtung würden nur mehr die zwei Züge nach Deutschland überbleiben. "Der Bund ist hier gefordert, diesem Kahlschlag im ÖBB-Fernverkehr Einhalt zu gebieten und die Mindestbedienung der österreichischen Landeshauptstädte mit IC-Verbindungen als gemeinwirtschaftliche Leistungen zu garantieren." (APA/pm)